Marderhunde im Käfig

Die Wahrheit über pelz

Auch ein kleiner Fellbesatz stammt aus extremer Tierquälerei

6.4.2023

Ob Pelzbommel, Pelzkragen oder Pelzbesatz an Jacken und Schals: Jedes noch so kleine Accessoire steht in direktem Zusammenhang mit Tierquälerei. Jährlich sterben 100 Millionen Tiere, nur um zu Modeartikeln verarbeitet zu werden. Aus Tierschutzsicht ist echter Pelz niemals „ethisch korrekt“. Diese und viele andere Lügen tischt uns die Pelzindustrie seit Jahren auf, um die Verwendung von Echtpelz zu rechtfertigen.

Das Leben auf Pelzfarmen

95 Prozent der weltweit gehandelten Pelze stammen von Pelzfarmen hauptsächlich in China und Europa, wo Nerze, Marderhunde, Füchse und andere Pelztiere in winzigen Drahtkäfigen gehalten werden. In diesen Käfigen können die Tiere kein natürliches Verhalten ausleben oder arttypische Erfahrungen wie Schwimmen oder Graben sammeln. Dieses eintönige Leben führt zu Dauerstress, schweren Verhaltensstörungen, Selbstverstümmelung und Kannibalismus. Nach einigen Monaten werden die Jungtiere auf Pelztierfarmen bei der sogenannten „Pelzernte“ getötet. Sie erleiden einen qualvollen Tod durch Vergasung oder Stromschlag.

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Kein Rechtsschutz für Pelztiere

In der EU gibt es keine Richtlinien oder detaillierte Vorschriften zur Haltung von Pelztieren. 1999 verabschiedete der Europarat eine Empfehlung zur Pelztierzucht. Aus Sicht des Tierschutzes ist diese jedoch völlig unzureichend, weil sie weiterhin die Unterbringung von Pelztieren in winzigen Käfigen erlaubt. Gitterböden und fehlende Kletter-, Buddel- und Bademöglichkeiten werden toleriert. Viele EU-Staaten haben keine zusätzlichen Regelungen zur Pelztierhaltung.

Aufgrund einer reduzierten Nachfrage, gesetzlicher Beschränkungen in immer mehr EU-Mitgliedstaaten sowie den verheerenden COVID-19-Ausbrüchen auf Nerzfarmen gehen die weltweiten Produktionszahlen zurück. Es entscheiden sich immer mehr Länder dafür, Pelztiere durch strengere nationale Gesetze oder das vollständige Verbot von Pelzfarmen zu schützen. 

Aber auf globaler Ebene sind die meisten Pelztiere entweder unzureichend oder gar nicht geschützt. China, der mit Abstand wichtigste Pelzproduzent der Welt, hat kein durchsetzbares Gesetz, das Tiere auf Pelzfarmen schützen würde.

5 Irrtümer über Pelz

Wir haben die fünf größten verbreiteten Irrtümer über Echtpelz unter die Lupe genommen.

"Es gibt ethisch korrekten Pelz."

FALSCH!


Fakt ist: 95% der weltweit gehandelten Pelze stammen aus Zuchtfarmen, in denen die Tiere in winzigen Käfigen leben. Auch in der Fallenjagd sterben die Tiere qualvoll. Mit nachhaltiger Mode haben Pelzprodukte nichts zu tun.

"Europäischer Pelz ist tierfreundlicher."

FALSCH!


Fakt ist: Selbst die völlig unzureichenden Vorgaben zur Pelztierhaltung in Europa werden regelmäßig unterlaufen. Es kommt immer wieder zu Verstößen bei den Haltungsbedingungen und zu kranken/verletzten Tieren.

"Echtpelz ist immer gekennzeichnet."

FALSCH!


Fakt ist: Echtpelz ist oft falsch oder gar nicht gekennzeichnet. Auch der Preis ist nicht aussagekräftig. Selbst wenn die Tierart angegeben ist, fehlen oft Angaben zu Herkunft und Haltung.

"Pelz mit bestimmten Labeln ist tierfreundlich."

FALSCH!


Fakt ist: Die Bedingungen auf sogenannten Musterbetrieben der Pelzindustrie unterscheiden sich nicht von herkömmlichen Pelzfarmen. Bei derartigen Zertifikaten handelt es sich schlichtweg um Greenwashing.

"Pelz ist ein Naturprodukt."

FALSCH!


Fakt ist: Schon alleine die Tierhaltung ist mit enormen Umweltbelastungen verbunden & verschmutzt oft naheliegende Gewässer. Dazu ist die Herstellung von Pelzprodukten extrem chemikalien- und energieaufwändig.

Tierschutzbelange spielen in Pelzfarmen keine Rolle

Der 2023 veröffentlichte Bericht „The Case Against Fur Factory Farming: a scientific review of animal welfare standards and 'WelFur'“ verdeutlicht das Ausmaß der Tierschutzmängel in Pelzfarmen und unterstreicht, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Schutz von Pelztieren in der Europäischen Union völlig unzureichend sind. Er zeigt zudem, dass das WelFur-Programm der Pelzindustrie die Tierschutzprobleme in der Pelztierzucht nicht lösen kann, denn es stützt sich auf die bestehenden Käfigsysteme.

The Case against Fur Factory Farming

The Case against Fur Factory Farming

Lesen Sie den Bericht auf Englisch hier!

Einfangen von Wildtieren

Auch das Fangen von Pelztieren ist äußerst brutal. Vor allem in Nordamerika werden Kojoten, Füchse und rote Luchse mit Springfallen, Schlingen und Körpergreif-Fallen gefangen. Jedes Tier, das den Auslöser aktiviert, wird gefangen. Daher verletzen oder töten die Fallen auch unzählige Hunde, Katzen, Rehe und andere Tiere. Eingefangene Tiere werden oft nicht sofort getötet, sondern verbringen Tage unter Qualen in den Fallen. 

Füchse auf Pelzfarm

Vier Pfoten fordert

  • den Ausstieg großer Modeketten und -labels aus dem Echtpelzverkauf.
  • gesetzliche Verbote der Pelztierzucht sowie ein anschließendes Import- und Handelsverbot für Pelz und Pelzprodukte.
  • eine klare und für Verbraucher verständliche Kennzeichnung von Pelzprodukten nach Tierart, Gewinnungsform und Herkunft, bis es zu einem Verkaufsverbot von Pelz kommt. Damit sich KonsumentInnen gegen Tierqual in ihren Kleidungsstücken entscheiden können.
Nerz im Käfig

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