Bär Mark schläft im Bärenwald Arbesbach

Unvergessen! 

In liebevollem Gedenken an unsere Schützlinge

30.10.2025

Halten wir ein Moment inne, um jener zu gedenken, die uns inspiriert und tief berührt haben: die Tiere, die wir in unserer Obhut verabschieden mussten. Ihr Verlust schmerzt uns alle – besonders jedoch unsere Kolleg:innen in den Schutzzentren, die diese Tiere mit Hingabe gepflegt und wie Familienmitglieder ins Herz geschlossen haben.  

Die Geschichten unserer Schützlinge sind jedoch unvergessen! Ihre Seelen sind und bleiben ein unverzichtbarer Teil unserer Mission.  

Mark – ein Bär, der viele Herzen berührte 

Im September 2025 nahmen wir Abschied von Mark, dem letzten „Restaurantbären“ Albaniens. Nach über zwanzig Jahren in einem winzigen Käfig aus Beton neben einem Restaurant in Tirana fand er Ende 2022 im BÄRENWALD Arbesbach endlich ein sicheres Zuhause. In unserem Schutzzentrum im Waldviertel durfte Mark erleben, was ein artgemäßes Bärenleben bedeutet: den Genuss seines ersten Bades, das Erkunden von Wald und Wiese, den Geschmack leckerer Früchte – und das alles dank engagierter Pfleger:innen. Doch die lange Zeit in Gefangenschaft hatte Spuren hinterlassen: Mark litt an chronischen Erkrankungen, die ihm zuletzt immer mehr zusetzten. Als sich sein Zustand deutlich verschlechterte, entschieden unsere Tierärzt:innen, ihn behutsam gehen zu lassen. Fast drei Jahre durfte Mark Geborgenheit und Fürsorge erleben. Wir sind dankbar, dass er in dieser Zeit seinen Frieden fand. 

Bär Mark im BÄRENWALD Arbesbach

Anna und Kiara – die Seniorinnen aus Gänserndorf

Mit Anna und Kiara verabschiedeten wir Ende 2024 die letzten beiden Löwen aus dem ehemaligen zehnköpfigen Gänserndorf-Rudel. Sie mussten kurz nacheinander von ihren Leiden erlöst werden. Die heutige Leiterin von LIONSROCK war im Safaripark Tierpflegerin gewesen, und mit den Löwen vor 17 Jahren nach Südafrika gereist. Seither hat sie Hunderte von Großkatzen persönlich betreut und ihnen ein artgemäßes Dasein im größten Schutzzentrum von VIER PFOTEN ermöglicht. Das Gänserndorf-Rudel aber wird immer einen besonderen Platz in ihrem Herzen haben. 

Löwinnen Anna und Kiara im LIONSROCK Großkatzenschutzzentrum

Laziz – stille Würde des Tigers 

Schweren Herzens mussten wir 2025 auch Tiger Laziz gehen lassen. Er wurde 18 Jahre alt und verbrachte seinen Lebensabend im LIONSROCK Großkatzenschutzzentrum in Südafrika. 2016 aus dem Khan-Younis-Zoo in Gaza befreit, war er die einzige Großkatze, die aus dem damals „schlimmsten Zoo der Welt“ gerettet werden konnte. Anfangs stark traumatisiert, lernte er dank der Geduld und Zuwendung unseres Teams, wieder zu vertrauen. Nach fast zehn glücklichen Jahren machten ihm zuletzt starke Gelenkschmerzen so zu schaffen, dass nach sorgfältiger Abwägung entschieden wurde, ihn zu erlösen. Wir werden Laziz und seine stille Würde niemals vergessen! 

Tiger Laziz im LIONSROCK Großkatzenschutzzentrum

Simba – sanftes Sonnengemüt 

Auch Simba, der seit 2018 in LIONSROCK lebte, hat uns viel zu früh verlassen. Der elfjährige Löwe, ein sanfter Charakter, der gerne in der Sonne döste und keine Gelegenheit verpasste, mit seinen Beschäftigungsmaterialien zu spielen, war in unserer Obhut förmlich aufgeblüht. Geboren im Montazah al-Morour Zoo im Irak, überlebte er Krieg und Verwahrlosung, bis ihn VIER PFOTEN retten konnte. Nach einer langen Pflegezeit in Jordanien fand er in Südafrika ein liebevolles Zuhause. Im Sommer 2025 erkrankte plötzlich schwer, und wurde für einen Gesundheitscheck narkotisiert. Leider deuteten seine Blutwerte auf ein akutes Nierenversagen hin. Das Team versuchte alles, um sein Leben zu retten, aber er wachte nicht mehr auf. Simba hinterlässt eine große Lücke – Ruhe in Frieden, schöner Löwe!

Löwe Simba im LIONSROCK Großkatzenschutzzentrum

Felix – ein langes, friedliches Bärenleben 

Bär Felix bescherte das Schicksal ein langes Leben. Mit seinen 30 Jahren gehörte er zu den ältesten Bewohnern unseres BÄRENWALD Müritz. Felix kam 2007 gemeinsam mit seinem Bruder Ben und der gemeinsamen Mutter Maya aus einem kleinen Gehege im Schwarzwald zu uns. Anfangs noch scheu, wurde er bald zu einem lebensfrohen, neugierigen Bären, der gerne durch den Wald streifte. Zuletzt kämpfte er mit straken Altersbeschwerden. Trotz aller ärztlicher Bemühungen war ein schmerzfreies Leben schließlich nicht mehr möglich. Felix durfte in Würde gehen – geliebt, umsorgt und inmitten der Natur, die er so liebte. 

Bär Felix im BÄRENWALD Müritz

Gerhana – Ein Lichtstrahl, der zu früh erlosch

Einer unserer schmerzvollen Verluste im Jahr 2024 ist Orang-Utan Gerhana. Als er in die ORANG-UTAN-WALDSCHULE kam, war er kaum mehr als ein Schatten seiner selbst: unterernährt, dehydriert und schwach. Dank intensiver medizinischer Pflege und der liebevollen Betreuung durch unser Team blühte er auf. Seine Augen leuchteten ganz besonders, wenn er mit seinen Artgenossen Gonda und Kartini spielte! Doch eines Tages bekam er Fieber, und trotz aller Bemühungen mussten wir ihn gehen lassen. Gerhana wurde nur sieben Jahre alt, doch sein kurzes Leben war zuletzt von Freude erfüllt! 

Gerhana in unserer ORANG-UTAN Waldschule

Sonia – Elefantin mit großer Geschichte

Nur zwei Wochen nach der Wiedervereinigung mit ihren beiden Schwestern Madhubala und Malika im Safaripark Karachi in Pakistan, nach 15 Jahren der Trennung, verstarb Elefantendame Sonia Ende 2024 unerwartet. Unser Herz war gebrochen! Trotz dieses Verlustes sind Madhubala und Malika bei guter Gesundheit, genießen ihr Zusammensein und werden mit größter Hingabe betreut. Sonia bleibt ein Symbol für den weltweiten Einsatz von VIER PFOTEN für den Schutz von Elefanten – ein Vermächtnis, das nachhaltig weiterwirkt. 

Elefantendame Sonia

Lam – Lebensfreude ohne Einschränkungen

Kragenbär Lam, der 2020 aus einer Farm gerettet wurde, beeindruckte trotz seiner Blindheit mit Lebensfreude und Mut! Dank liebevoller Pflege und einem speziell gestalteten Gehege zeigte Lam natürliche Verhaltensweisen: Er badete, kletterte, sonnte sich und durchstöberte neugierig das Gelände nach Futter – am liebsten gemeinsam mit Gefährtin Sang. Noch kurz vor seinem plötzlichen Herzversagen im Jahr 2024 tollte er im Gras. Jetzt, so glauben wir, tut er dies weiterhin – frei und unbeschwert! 

Bär Lam im BÄRENWALD Ninh Binh

Tikam - ein unvergesslicher Puma 

Tikam und seine Geschichte waren einzigartig. In Deutschland illegal als Haustier gehalten, kam der Berglöwe Anfang 2019 nach Intervention der zuständigen Behörden in die TIERART Wildtierstation. In der Wildtierstation wuchs Tikam zu einem prächtigen Puma heran! 2022 bekam er sein eigenes Gehege mit vielen Kletterbäumen, Sandsteinfelsen und Versteckmöglichkeiten. Sein plötzlicher Tod hinterlässt eine große Lücke, doch wir werden uns immer an Tikams freundliche, verspielte Art und seine unerschöpfliche Energie erinnern. 

Puma Tikam in der TIERART Wildtierstation

Robin – ein Leben in Würde

Auch von Orang-Utan Robin mussten wir 2024 Abschied nehmen. Nachdem er aus einem privaten Zoo gerettet wurde, fand er 2017 in unserer ORANG-UTAN-WALDSCHULE ein sicheres Zuhause. Dort entdeckte er zum ersten Mal, was es bedeutet, ein artgemäßes Leben in Geborgenheit zu führen. Seine Erkrankung kam unerwartet, und trotz intensiver Fürsorge unserer Pfleger und Tierärzte verloren wir ihn. Robin erreichte ein Alter von 15 Jahren – eine schöne Zeit, die er endlich in einem Umfeld verbringen konnte, das seinen natürlichen Bedürfnissen gerecht wurde. 

Orang-Utan Robin

Henry - ein Sir von einem Fuchs

Sir Henry, der als Welpe von Auto angefahren wurde, verdankt seine Rettung einer tierlieben Spaziergängerin. Da er nicht mehr ausgewildert werden konnte, zog er 2019 in ein Gehege bei TIERART. Mit seinen Artgenossen Porthos und Jackson führte er einige Jahre lang ein glückliches Leben in Sicherheit. Eines Morgens fanden die Pfleger Sir Henry leblos in seinem Bau. Bis zuletzt hatte er sich unauffällig und lebhaft gezeigt, was seinen plötzlichen Tod umso überraschender machte. Henrys Geschichte bleibt ein berührendes Beispiel dafür, wie wertvoll jedes gerettete Tierleben ist.

Fuchs Henry

Der schwerste Abschied

Der wohl schwierigste Teil unserer Arbeit ist es, ein Tier nicht nur in seiner Krankheit zu begleiten, sondern auch den Moment anzunehmen, an dem es Zeit ist, Abschied zu nehmen. Den Kolleg:innen, die diesen schweren Prozess mit so viel Einfühlungsvermögen und Stärke tragen, gebührt unser tiefster Respekt! 
 
In letzter Zeit mussten wir leider einige Tiere erlösen, weil ihnen ihr Leiden keine Lebensqualität mehr erlaubte. Unsere Verantwortung für die Tiere schließt auch die schwere Entscheidung ein, sie von ihrem Schmerz zu befreien, wenn keine andere Hilfe mehr möglich ist. 

Balou – Ein kluger Entdecker

Einer dieser Tiere war Balou aus dem BÄRENWALD Müritz. Geboren in einem deutschen Zoo, fristete er Jahre unter furchtbaren Bedingungen, ohne Rückzugsort, ohne jemals Gras unter den Tatzen zu spüren. Doch 2002 begann sein neues Leben in unserer Obhut. Balou war sehr widerstandsfähig, klug und neugierig – er lernte sogar, Karabiner zu öffnen! Er liebte es, im Wasser zu planschen und die Sonne zu genießen. Leider brachten sein Alter und die frühere schlechte Haltung schwere chronische Arthrose mit sich. Als keine Behandlung mehr helfen konnte, mussten wir ihn 2024 erlösen. Sein Verlust hinterlässt eine große Lücke, doch sein Andenken lebt in unseren Herzen weiter. 

Bär Balou im BÄRENWALD Müritz

Tom - ein stiller Beobachter

Tom, einer von zwei Karakal-Brüdern, die auf einer verlassenen Zuchtfarm in Südafrika zurückgelassen wurden, fand in LIONSROCK ein neues, sicheres Zuhause. Der scheue Karakal zog sich oft in die dichte Vegetation seines Geheges zurück, freute sich jedoch sichtlich über die Besuche unserer Freiwilligen – besonders, wenn sie ihm köstliches Futter mitbrachten. Im beeindruckenden Alter von 20 Jahren, was für einen Karakal außergewöhnlich ist, schwanden Toms Kräfte aufgrund eines Nierenversagens. Schweren Herzens entschied das Team 2023, ihm weiteres Leiden zu ersparen. Tom bleibt ein Symbol für die zweite Chance, die auch die Verletzlichsten verdienen. 

Karakal Tom

Bobby – Der charmante Poser 

Bobby, ein ehemaliger Tanzbär, wurde im Alter von vier Jahren von seinem schrecklichen Los befreit und 2001 in den BÄRENWALD Belitsa gebracht. Dort verbrachte er 27 glückliche Jahre! Sein fotogenes Wesen brachte uns oft zum Schmunzeln – er schien für die Kamera zu posieren, was wahrscheinlich seine Art war zu zeigen, wie er das Leben in unserer Obhut liebte. Doch auch bei ihm forderten Arthrose und ein Hautleiden ihren Tribut. Als seine Schmerzen unerträglich wurden, mussten wir die schwerste Entscheidung treffen. Bobbys Liebreiz inspiriert uns, weiterhin alles für Tiere wie ihn zu geben!

Bär Bobby im BÄRENWALD Belitsa

Tsezar – Ein stolzer König 

Tsezar, ein stolzer 14 Jahre alter Tiger, hatte ein Leben voller Höhen und Tiefen. Nachdem er aus schlechter privater Haltung gerettet wurde, verbrachte er drei wunderbare Jahre in unserem FELIDA Großkatzenschutzzentrum. Eines Tages versagten seine Nieren, und wir konnten ihm nur noch den letzten Dienst erweisen, ihn von seinen Schmerzen zu befreien. Tsezar hinterlässt ein Erbe des Mutes und der Willenskraft.

Tiger Tsezar im FELDA Großkatzenschutzzentrum

Afra - die Freiheitsliebende

Aus einem Zwinger gerettet, machte die Hündin Afra LIONSROCK sofort zu ihrem Zuhause. Als echter Freigeist, unabhängig wie eine Katze, zog Afra los, um die Umgebung zu erkunden, und kehrte stets schmutzig, aber glücklich zurück. Auf ihren täglichen Spaziergängen mit dem Rudel, vorbei an Antilopen und Zebras, war sie die erste, die in die Felder rannte, um einer Fährte zu folgen oder ihre Nase in das Loch eines Eichhörnchenbaus zu stecken. 2023 erlitt sie schließlich ein Nierenversagen, und nach 10 Jahren mussten wir uns von ihr verabschieden – voller wunderbarer Erinnerungen an eine ganz besondere Hündin. 

Hündin Afra im LIONSROCK Großkatzenschutzzentrum

Tarhon – Der sanfte Gigant

Löwe Tarhon wurde 2015 gemeinsam mit seinem Bruder Marin und der Löwin Lidia aus Rumänien in unser Großkatzenschutzzentrum LIONSROCK gebracht. Trotz seiner majestätischen Erscheinung wirkte Tarhon zuletzt schwach und unkoordiniert und fraß nicht. Wie viele andere Tiere besaß auch er die bemerkenswerte Fähigkeit, seine Schwächen lange zu verbergen!  Bei einer gründlichen Untersuchung diagnostizierten die Tierärzte schwere Erkrankungen. Leider sprach Tarhon nicht auf die Behandlung an und sein Gesundheitszustand verschlechterte sich weiter. 2023 mussten wir ihn schließlich erlösen. In LIONSROCK durfte Tarhon ein Leben in Frieden und Würde führen – ein Leben, das ihm zuvor verwehrt geblieben war.

Löwe Tarhon im LIONSROCK Großkatzenschutzzentrum

Aurica und Tavi – eine große Liebe in Afrika

Die 21-jährige Löwin Aurica kam stark abgemagert aus einem rumänischen Zoo nach LIONSROCK und begann 2009 gemeinsam mit ihrem Gefährten Tavi ein neues Leben. Im Schutz der neuen Umgebung blühten die beiden Löwen auf! Bis zu Tavis Tod im Jahr 2022 waren sie unzertrennlich und genossen ihre goldenen Jahre in inniger Verbundenheit. Ihre letzte Zeit verbrachte Aurica in unserer Spezialpflegestation, bevor bis es leider Zeit wurde, sie gehen zu lassen. Nun bleibt die Hoffnung, dass sie und Tavi wieder vereint sind.

Bär Bobby im BÄRENWALD Belitsa

Ben – der sanftmütige Oldie

Braunbär Ben war einer der ältesten Bewohner des BÄRENWALD Müritz und verbrachte 17 erfüllte Jahre im Schutz unserer Auffangstation. Zuvor hatte er mehr als ein Jahrzehnt in einem winzigen Betonkäfig gelebt, bis er endlich liebevolle Fürsorge erfahren durfte. Besonders genoss er es, im Teich zu baden und gemeinsam mit seinem Bruder Felix durch den Wald zu streifen. Im Jahr 2024 verließ uns Ben im beeindruckenden Alter von 29. Als sanfter und freundlicher Bär wird er immer unvergessen bleiben!

Bär Ben im BÄRENWALD Müritz

Ein Vermächtnis der Hoffnung 

All diese Tiere haben in unseren Schutzzentren nicht nur ein artgemäßes Zuhause gefunden, sondern auch ihre Geschichten mit uns geteilt. Die Mitarbeiter:innen, die sie täglich liebevoll betreuten, arbeiteten unermüdlich daran, ihnen ein schönes Leben in Würde zu ermöglichen. Wir konnten beobachten, wie sie in unserer Obhut geheilt wurden und aufblühten! 

Viele Tiere kommen erst in hohem Alter zu uns. Wir hoffen dann, dass sie noch etwas Zeit vor sich haben, um zumindest ihren Lebensabend gut versorgt zu verbringen.  

Doch sie sind weit mehr als Schützlinge – sie sind Botschafter unserer Mission, Symbole des Wandels und der Hoffnung. Ihre Geschichten zeigen, wie sehr sich das Schicksal von Tieren zum Besseren wenden kann, wenn Menschen für sie eintreten. Diese Veränderung gibt uns jeden Tag neue Kraft! 

Auch wenn der Kreislauf des Lebens bedeutet, dass wir von unseren Schützlingen Abschied nehmen müssen, bleibt ihr Vermächtnis lebendig: die Hoffnung auf eine Welt, in der jedes Tier ein Leben in Würde führen kann. 

In unseren Herzen werden unsere verstorbenen Tiere immer ein Teil der großen VIER PFOTEN-Familie bleiben. 

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