Rinder im Tiertransporter

VIER PFOTEN fordert „Nein ohne Wenn und Aber“ zu EU-Mercosur

Import von Billigfleisch aus Ländern mit geringen Tierschutzstandards wäre Tür und Tor geöffnet

22.2.2021

Wien – Am Mittwoch wird sich der österreichische Nationalrat mit dem EU-Mercosur-Pakt befassen. VIER PFOTEN kritisiert den Entschließungsantrag von ÖVP und Grünen, der vor kurzem dazu eingebracht wurde, scharf. Denn er schließt das umstrittene Handelsabkommen lediglich „in der jetzigen Form” aus. Damit würde laut der Tierschutzorganisation das 2019 mit einer überwältigenden Mehrheit im Parlament beschlossene klare Veto gegen den Pakt verwässert.  

„EU-Mercosur ist gleichermaßen schlecht für Tiere, Menschen und Umwelt. Alles andere als ein eindeutiges Nein zum Pakt ist inakzeptabel und ein Widerspruch zu dem klaren Nein, das auch im Regierungsprogramm festgeschrieben ist“

VIER PFOTEN Direktorin Eva Rosenberg

Aus Tierschutzsicht ist der Pakt eine Katastrophe. „Dem Import von Billigfleisch würde Tür und Tor geöffnet. In den Mercosur-Ländern mit ihrer intensiven Landwirtschaft hat das Wohlergehen der Tiere keine Priorität. Verbindliche Vorschriften zu Haltung, medizinischer Versorgung, Transport und Schlachtung fehlen oder liegen weit unter österreichischen Standards“, sagt Rosenberg.

Zudem gibt es keinen Mechanismus in dem Abkommen, der sicherstellt, dass das importierte Fleisch nicht mit Landraub oder Zerstörung des Regenwaldes zusammenhängt. Die Errichtung von so genannten "Feed Lots", Ställen, Schlachthöfen und Feldern für den Sojaanbau braucht Platz und zerstört die „Lunge“ unseres Planeten.  

„Diese Tatsachen zeigen, wie eng Tierschutz mit Klimaschutz zusammenhängt. Das EU-Mercosur-Abkommen ist auch keinesfalls mit dem Pariser Klimaabkommen vereinbar. Das EU-Ziel der Klimaneutralität bis 2050 würde dadurch in weite Ferne rücken“

VIER PFOTEN Direktorin Eva Rosenberg

Auch für die österreichischen Bäuerinnen und Bauern wäre EU-Mercosur verheerend, warnt Rosenberg: „Der Pakt sieht unter anderem eine Erhöhung der Einfuhrquote von billigem Rindfleisch von derzeit 200.000 Tonnen auf 300.000 Tonnen pro Jahr vor. Vor allem die kleinstrukturierte Landwirtschaft wäre durch diese Wettbewerbsverzerrung massiv gefährdet. Wir haben keinerlei Chance gegen rücksichtslose, auf Billigproduktion aufgebaute Agrarkonzerne.“

VIER PFOTEN fordert daher die Bundesregierung und die Abgeordneten auf, sich klar für ein „Nein ohne Wenn und Aber“ auszusprechen.  

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Mag. Elisabeth Penz

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

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