Maderhund auf Pelzfarm

VIER PFOTEN deckt Greenwashing auf: Sportalm-Pelzprodukte stammen aus furchtbarer Tierhaltung

Foto- und Videomaterial von Farmen des Lieferanten zeigen entsetzliches Tierleid

25.11.2021

Wien - Als eines der wenigen österreichischen Labels setzt das Tiroler Modeunternehmen Sportalm Kitzbühel nach wie vor auf Echtpelz in seiner Kollektion. Dabei betont Sportalm stets, nur „nachhaltige“ Pelze vom Marderhund zu verwenden, die laut Eigenaussage aus „kontrollierten skandinavischen Zuchtbetrieben“ stammen. VIER PFOTEN hat aktuelles Foto- und Videomaterial aus finnischen Pelzfarmen des Sportalm-Lieferanten Saga Furs erhalten, das genau das Gegenteil zeigt: Die Tiere sind in enge Käfige gepfercht und stehen auf Gitterdraht - ohne Möglichkeit, ihr natürliches Verhalten ausleben zu können. Darüber hinaus nehmen die Betreiber extreme Quälereien in Kauf: Auf einer Aufnahme ist etwa zu sehen, wie das Auge eines Marderhunds von einem Gitterstab gepfählt wurde und er völlig bewegungsunfähig bzw. bereits apathisch seiner Verletzung und den Schmerzen ausgeliefert ist. Den grausigen akustischen Rahmen liefert das Schreien der anderen Tiere, das im Hintergrund zu hören ist.

„Diese Aufnahmen können niemanden kalt lassen, auch Sportalm nicht! Das Unternehmen kann sich nicht mehr rausreden. Es betreibt schlicht und einfach klassisches Greenwashing. Wir wissen ohnehin aus jahrelanger Erfahrung: Es gibt keinen ethisch oder nachhaltig produzierten Pelz – egal von wo er kommt und welches Tier dafür sterben musste. Die Pelztierhaltung ist weltweit gleich schlecht, damit sie für die Unternehmen überhaupt profitabel bleibt. Diesen Beweis liefern einmal mehr diese furchtbaren Bilder. Sportalm muss jetzt endlich reagieren und dem guten Beispiel der vielen anderen Modelabels folgen, die bereits aus dem Pelzverkauf ausgestiegen sind“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

Für VIER PFOTEN ist das Image des Tiroler Labels als österreichisches Vorzeige-Unternehmen damit endgültig beschädigt. „Es grenzt an Täuschung der Kund:innen, wenn Sportalm im Zusammenhang mit so einer Produktion von Nachhaltigkeit spricht. Wir verstehen auch überhaupt nicht, warum das Management nach wie vor am Pelzverkauf festhält – vor allem, nachdem es offensichtlich den gegenteiligen Trend bereits erkennt und einige Fake Fur Produkte aktiv bewirbt. Selbst eine gewisse Nachfrage von bestimmten Kundensegmenten kann doch eine solche Tierquälerei niemals rechtfertigen. Schon gar nicht, wenn Sportalm auf der Homepage offiziell auch mit Regionalität wirbt. Ohnehin wird der Großteil der Produkte am bulgarischen Firmenstandort gefertigt. Da in Österreich Pelzfarmen aus guten Gründen seit langem verboten sind, exportiert also eine österreichische Firma die Pelze aus Finnland für die Weiterverarbeitung nach Osteuropa. Unter diesen Umständen mit Regionalität zu werben, ist schon dreist“, so Weissenböck.

Erfreulicherweise steigen immer mehr Modeunternehmen aus dem Handel mit Pelzprodukten aus. So konnte VIER PFOTEN vor einigen Monaten das deutsche Modelabel Madeleine dazu gewinnen, ab dieser Saison vollständig auf Echtpelzprodukte in den Kollektionen zu verzichten. Aber auch österreichische Unternehmen wie Airfield, Hervis oder Jones sprechen sich klar gegen Echtpelz aus und sind dem Fur Free Retailer Programm, dessen Repräsentant in Österreich VIER PFOTEN ist, beigetreten. 

„Das ist ein riesiger Erfolg für die Tiere und für uns. Es sollte aber auch eine ‚Steilvorlage‘ für Sportalm sein. Madeleine hat sehr positive Reaktionen auf die Entscheidung bekommen, sowohl von Kund:innen als auch in der Öffentlichkeit. Das zeigt, dass Mode ohne Pelz nicht nur tierfreundlicher ist, sondern auch neue Chancen eröffnet.“

VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck 

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