
Illegaler Wildtierhandel: Albanisches Bärenjunges online für 5.000 Euro angeboten
Nach der Beschlagnahmung erhält das verwaiste Jungtier „Dori“ nun spezielle Pflege im BÄRENWALD Prishtina
Prishtina/Wien – Der illegale Wildtierhandel wütet weiterhin in Osteuropa, wie die Geschichte des Bärenjungen Dori erneut zeigt. Das männliche Jungtier war erst wenige Wochen alt, als es in einer Online-Anzeige entdeckt wurde – angeboten für 5.000 Euro. Nach seiner Beschlagnahmung in Albanien am 21. März wurde Dori in den BÄRENWALD Prishtina im Kosovo gebracht, der von der VIER PFOTEN betrieben wird. Das spezialisierte Team nahm das verwaiste und verstörte Jungtier vorübergehend auf und bietet ihm nun ein dauerhaftes Zuhause.
„Doris Geschichte ist wirklich herzzerreißend und ein eindringlicher Beweis für das Leid, das durch den illegalen Wildtierhandel verursacht wird. Als Waisenkind im Alter von nur wenigen Wochen wurde ihm die Möglichkeit genommen, bei seiner Mutter aufzuwachsen und ein Leben in freier Wildbahn zu führen. Seit seiner Ankunft im BÄRENWALD Prishtina im März hat sich Dori zu einem verspielten jungen Bären entwickelt, der es liebt, auf Bäume zu klettern. Unser Schutzzentrum ist bereits sein neues Zuhause geworden, und wir möchten ihm auch in Zukunft ein glückliches, bärengerechtes Leben bieten“, sagt Patricia Tiplea, Leiterin der Abteilung für Wildtierrettungen bei VIER PFOTEN.
Da Dori lebenslange, artgemäße Pflege benötigt, hat VIER PFOTEN den zuständigen Behörden bereits angeboten, ihm dauerhaft im Schutzzentrum ein Zuhause zu geben. Eine Auswilderung ist laut Expert:innen für Bärenrehabilitation leider nicht mehr möglich, da inzwischen zu viel Zeit vergangen ist.
Anfangs wurde Dori alle drei Stunden mit spezieller Ersatzmilch gefüttert, da er noch sehr jung war. Inzwischen ist er ein kräftiger, vier Monate alter Bär mit einem Gewicht von 22 Kilogramm. Zu seinen Lieblingsspeisen gehören gekochte Eier, Äpfel und Karotten.
VIER PFOTEN warnt vor dem „Retten“ verwaister Jungtiere
Die Person, die Dori online anbot, behauptete, ihn angeblich verwaist in der Wildnis der Gemeinde Librazhd, östlich von Tirana, gefunden zu haben. VIER PFOTEN warnt eindringlich davor, in solchen Fällen selbst einzugreifen, wenn man scheinbar verlassene Bärenjunge oder andere Wildtiere findet. Stattdessen sollten lokale Behörden und Wildtierexpert:innen informiert werden, um die Situation sicher, legal und im besten Interesse des Tieres zu klären.
Über den BÄRENWALD Prishtina
Der BÄRENWALD Prishtina, nur 20 km von der Hauptstadt entfernt, bietet derzeit 19 geretteten Bären auf einem 16 Hektar großen Waldgelände ein Zuhause. Seit 2013 bietet das Schutzgebiet geretteten Braunbären, die zuvor in Gefangenschaft in Kosovo und Albanien gehalten wurden, ein sicheres und artgemäßes Leben. Betrieben von der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN, ist das Schutzzentrum heute ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Tourist:innen. Besucher:innen können Naturpfade erkunden, die Bären in ihrer natürlichen Umgebung beobachten und mehr über Tierschutz sowie die individuellen Geschichten der Bären erfahren.

Mag. Elisabeth Penz
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VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.
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