Welpen

Fragen, die man beim Kauf eines Welpen stellen sollte

Das Stellen der richtigen Fragen minimiert das Risiko illegalen Welpenhändlern zum Opfer zu fallen

10.5.2022

Die folgenden Fragen können dabei helfen, nicht über den Tisch gezogen zu werden. Ein verantwortungsvoller Züchter wird sie gerne beantworten und Ihnen Informationen über die Pflege des Welpen geben.

Fragen zum Welpen

Wie alt ist der Welpe?

Vergleichen Sie, ob das Alter des Welpen, das Ihnen vom Züchter mitgeteilt wird, mit dem in der Anzeige angegebenen übereinstimmt. 

Wann kann ich den Welpen mit nach Hause nehmen?

Die Tiere sollten nicht jünger als 8 Wochen sein und zum Abgabezeitpunkt idealerweise die 10. Lebenswoche begonnen haben. 

Aufgrund der in Österreich aktuell geltenden Bestimmungen dürfen Welpen, anders als in anderen EU Ländern, schon zwischen 8 und 12 Wochen ohne wirksame Tollwutschutzimpfung nach Österreich gebracht werden. Dies gilt allerdings nur, wenn für diese Tiere eine Bescheinigung mitgeführt wird, die besagt, dass die Welpen seit ihrer Geburt an einem Ort gehalten wurden, wo sie mit keinen wildlebenden Tieren in Kontakt kommen konnten. 

Ab der 12. Lebenswoche ist eine Einreise, wie in der gesamten EU, nur mit einer vollständigen Tollwutschutzimpfung erlaubt. Diese ist erst mit 12 Wochen möglich und mit 15 Wochen wirksam. 

Dürfte ich bitte den Impfpass oder Heimtierausweis sehen?

Im gelben, nationalen Impfpass müssen alle bereits getätigten Impfungen eingetragen sein. 

Besitzt der Welpe bereits einen Heimtierausweis, so achten Sie darauf, dass dieser in Österreich ausgestellt wurde. Ist dies nicht der Fall, ist es ein Hinweis darauf, dass der Welpe importiert wurde. Seien Sie vorsichtig, wenn Ihnen als Grund dafür erklärt wird, dass der Tierarztbesuch im Ausland günstiger ist! 

Ist der Welpe mit einem Mikrochip versehen? 

Ein Welpe muss sowohl gechippt, als auch auf den Züchter registriert sein. In Österreich gibt es hierzu verschiedene Registrierungsdatenbanken wie zum Beispiel AnimalData. In jedem Fall verpflichtend ist die Registrierung in der Heimtierdatenbank. 

Die Mikrochipnummer muss im Impfpass bzw. Heimtierausweis eingetragen sein. 

Welche Impfungen hat der Welpe?

Im Alter von 8-9 Wochen sollte der Welpe gegen Staupe, Adenovirus (Hepatitis), Parainfluenza, Parvovirus und oft auch gegen Zwingerhusten geimpft sein und müsste mit 12 Wochen noch gegen Tollwut geimpft werden.

Ist der Welpe entwurmt?

Ein verantwortungsbewusster Züchter wird seine Welpen entwurmen, aber verlassen Sie sich nicht nur auf Worte - verlangen Sie alle relevanten medizinischen Informationen über den Welpen.

Kann ich die Welpen besuchen, bevor ich mich zum Kauf entscheide? Kann ich die Mutterhündin sehen? Kann ich auch den Vater sehen?

Wenn der Händler zögert, Sie zu sich nach Hause kommen zu lassen, um die Welpen zu sehen, oder Ihnen anbietet, den Welpen zu liefern, ist das kein gutes Zeichen. Sie sollten den Welpen immer dort besuchen, wo er geboren wurde, und auch die Mutter (und den Vater, wenn möglich) kennenlernen.

Kann ich die Papier des Welpen vor dem Kauf einsehen?

Ein seriöser Züchter wird Ihnen vor dem Kauf alle Dokumente zumindest zeigen können, wie etwa den Impfpass/Heimtierausweis, die Mikrochip-Informationen und falls zutreffend einen Abstammungsnachweis und weitere Zuchtpapiere. Möchte der Züchter den Welpen ganz ohne Papiere verkaufen, sagen Sie sofort ab. 

Wird für den Kauf des Welpen ein Vertrag unterzeichnet?

Ein verantwortungsvoller Züchter wird darauf bestehen, dass Sie beide einen Welpen-Kaufvertrag unterschreiben, der eine rechtliche Grundlage schafft und somit sowohl den Züchter als auch den Verkäufer schützt. 

Ist der Welpe gesund?

Es ist wichtig, dass Sie dies mit dem Züchter abklären. Lassen Sie sich schriftlich bestätigen, z. B. im Vertrag, dass der Welpe gesund ist und auf gesundheitliche Probleme der Rasse untersucht wurde. Wenn sich die Behauptung, der Welpe sei gesund, als falsch herausstellt und somit zum Zeitpunkt der Übergabe gelogen wurde, ist dies eine wichtige Information für Sie und für weitere rechtliche Schritte. 

Wurde der Welpe oder die Eltern auf die üblichen Krankheiten der Rasse getestet?

Es gibt eine Reihe an Untersuchungen für bestimmte Rassen, die die Elterntiere vor der Zucht und die Welpen in bestimmten Stadien durchlaufen sollten, z.B. ein Hörtest bei Dalmatinern oder eine Hüftgelenksdysplasie bei Golden Retrievern.

Helfen Sie, das Leiden sogenannter Qualzuchtrassen, wie etwa Französische Bulldogen oder sogenannte Teacup-Hunde (Chihuaha, Zwergspitz etc.) zu stoppen, indem Sie auf den Kauf eines solchen Tieres verzichten. Lesen Sie hier alles zum Thema Qualzucht bei Hunden.

Fragen über den Züchter

Sind Sie der Züchter?

Es ist wichtig zu wissen, woher der Welpe kommt. Es gibt leider mittlerweile immer mehr unseriöse Züchter, die aus dem Ausland angekaufte und importierte Welpen als die eigenen ausgeben. Unsere Tipps, wie man einen verantwortungsvollen Züchter findet, dienen hierbei als Unterstützung. 

Sind Sie als Züchter gemeldet bzw. bewilligt? 

In Österreich muss jede Zucht bei der Behörde gemeldet und - sollte diese gewerbsmäßig betrieben werden - auch bewilligt sein. Leider gibt es momentan noch keine österreichweite, öffentlich einsehbare Züchterdatenbank und man ist oft auf die Eigenrecherche angewiesen, um mehr Infos zum Züchter zu erhalten. 

Sind Sie Teil eines Züchter- bzw. Kynologenverbands? 

Sollte der Züchter Teil eines Verbands oder Vereins sein, können Sie sich bei diesem sowohl über etwaige Zuchtregelungen, die auf der jeweiligen Webseite online nachzulesen sein müssen, als auch über die Legitimität des Züchters erkundigen. 

Bitte beachten Sie jedoch, dass Zuchtpapiere wie beispielsweise der Abstammungsnachweis (Ahnennachweistafel/Stammbaum) kein Garant für einen verantwortungsvollen Züchter sind, da diese keinen gesetzlichen Regelungen unterliegen. 

Wie viele Würfe haben Sie pro Jahr? Wie viele Würfe hat die Mutter des Welpen bis jetzt gehabt?

Seriöse Züchter fokussieren sich in der Regel auf eine Rasse und je nach Anzahl der Muttertiere zwischen 1 und maximal 2 Würfen pro Jahr.

Eine gesunde Hündin sollte in ihrem Leben höchstens vier Würfe haben, wobei sie dabei nicht jünger als 18 Monate und nicht älter als 8 Jahre sein darf. 

Bieten Sie auch andere Rassen an? Haben Sie Welpen anderer Farben oder anderen Alters? 

Je mehr Rassen und verschiedene Tiere der Züchter anbietet, desto größer ist das Risiko, dass es sich um einen Händler handelt, der Welpen von anderswo bezieht, um sie zu verkaufen. Diese Welpen könnten möglicherweise aus Welpenfarmen stammen und illegal importiert worden sein. 

Wenn Sie mit den Antworten auf Ihre Fragen nicht zufrieden sind oder den Verdacht haben, dass etwas nicht stimmt, ist es besser, den Welpen nicht zu kaufen. Wenn Sie Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Züchters haben, sollten Sie ihn bei Ihren örtlichen Behörden anzeigen. Berichten Sie auch uns Ihre Erlebnisse.

Denken Sie schließlich daran, dass ein verantwortungsbewusster Züchter Ihnen ebenfalls viele Fragen stellen wird. Der Züchter will herausfinden, ob der Welpe perfekt zu Ihnen passt.

Was man über illegale Welpenverkäufer wissen muss

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