Schweine auf Tiertransport

Langstreckentransporte von Tieren bei Hitze

Erlass zu undeutlich – Forderung nach klarem Abfertigungsstopp ab 25 Grad

15.7.2021

Wien - Gestern hat der für Tierschutz zuständige Bundesminister Wolfgang Mückstein einen neuen Erlass für Langstreckentransporte von Tieren veröffentlicht. VIER PFOTEN gehen die Bestimmungen nicht weit genug. Einmal mehr fordert die Tierschutzorganisation ein Verbot von Tiertransporten ab 25 Grad Außentemperatur.

„Minister Mückstein hat eingeräumt, dass bisher gesetzte Maßnahmen selten ausreichten, um ernsthaftes Tierleid zu verhindern. Das begrüßen wir natürlich. Auch das neue ZAMG-Wetterportal für Lebendtiertransporte ist sehr sinnvoll. Aber es fehlt eindeutig der Mut zu klaren Vorgaben und einem eindeutigen Verbot von Tiertransporten bei Hitze“, kritisiert VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

Kühe auf Tiertransport

„Wie kommen Tiere unterwegs aus der Hitze raus?“

Für VIER PFOTEN bleiben noch einige Frage offen, was die Umsetzung des Erlasses in der Praxis betrifft. Unklar ist beispielsweise, was passiert, wenn tatsächlich während eines Transports an mehreren Tagen die kritische Temperatur überschritten wird. Weissenböck: „Bei der Abfertigung kann unserer Ansicht nach gar nicht garantiert werden, wie die Tiere aus der Hitze rauskommen, wenn 30 Grad überschritten werden. Rinder sind bei Drittstaatexporten in der Regel 29 Stunden am Stück unterwegs, machen dann 24 Stunden Pause und sind dann wieder 29 Stunden unterwegs. Es gibt keine oder zu wenige EU-zertifizierte Versorgungsstationen unterwegs. Was passiert dann mit ihnen? Dass die Tiere dann in der Praxis über mehrere Tage an den wenigen Versorgungsstationen entladen werden, um eine Hitzewelle abzuwarten bevor weitergefahren wird, ist unwahrscheinlich. Mutigere Vorgaben dann einfach nicht abzufertigen, wären wünschenswert“

Dass der Minister auf den besonders kritischen Grenzübergang zwischen Bulgarien und der Türkei im Erlass hinweist, ist löblich. „Aber was ist eigentlich mit all den anderen Grenzübergängen in Drittländer und unterwegs auf der Straße, wo es ebenso heiß werden kann?“, fragt Weissenböck.

Die einfachste und konsequenteste Lösung wäre daher ein Verbot von Tiertransporten, sobald die Außentemperatur 25 Grad übersteigt.

 „Kommt ein Tiertransport zum Stehen, zum Beispiel wegen Stau oder Wartezeiten, steigen die Temperaturen im Fahrzeug schnell um mehrere Grad. Zusätzlich produzieren die Tiere in den Fahrzeugen Wärme. Die Temperatur im Inneren ist deshalb fast immer höher als in der Umgebung. Die bei Langstrecken verpflichtenden Ventilatoren in den Lkws können im besten Fall die Luft bloß austauschen, nicht aber die Temperatur wirksam senken. Eine Senkung der Obergrenze auf Außentemperaturen von 25 Grad wäre an der Zeit. Minister Mückstein kann selbst ja auch jederzeit strengere Regeln, als von der EU vorgegeben, einführen“, erklärt Weissenböck.

„Die Tiere leiden bei Hitze im Transporter nicht nur entsetzliche Qualen. Sie verenden auch immer wieder elendig an den Folgen des Hitzestresses. Den Tieren fehlt wortwörtlich die Luft zum Atmen.“

VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

Schweine auf einem Tiertransporter

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

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