Tiger im Zirkus

VIER PFOTEN fordert EU-weites Verbot von Wildtieren in Zirkussen

Umfrage zeigt: Europäische Bevölkerung mehrheitlich gegen Tierleid zu Unterhaltungszwecken

3.3.2021

Brüssel/Wien – Anlässlich des heutigen Tages des Artenschutzes (World Wildlife Day) fordert VIER PFOTEN gemeinsam mit der NGO Eurogroup for Animals im Rahmen der gemeinsamen Kampagne „Stop Circus Suffering“ ein EU-weites Verbot von Wildtieren in Zirkussen. In Österreich besteht ein solches Verbot seit Jahren. Trotzdem transportieren Wanderzirkusse weiterhin Tiere quer durch die EU. Diese Transporte sind eine Qual für die Tiere und gefährden die öffentliche Sicherheit. Für VIER PFOTEN ist ein EU-weit angeglichenes Verbot von Wildtieren in Zirkussen die einzige Lösung, um das Leiden der Tiere in der gesamten EU zu beenden. Eine neue, in mehreren EU-Ländern durchgeführte Meinungsumfrage zeigt, dass 68 Prozent der Europäer diese Ansicht teilen.

In immerhin 23 der 27 EU-Mitgliedstaaten gelten Beschränkungen für den Einsatz von Wildtieren in Zirkussen. In einigen Ländern, wie Griechenland und Malta, dürfen überhaupt keine Tiere in der Manege auftreten. Nur in Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien gibt es keine nationalen Beschränkungen. Internationale Tierärzte, Tierverhaltensexperten und Regierungsvertreter sind sich jedoch einig, dass das ständige Reisen und die stets vorübergehende Unterbringung die Gesundheit von Zirkustieren massiv beeinträchtigt.

„In Zirkussen verbringen die Tiere ihr Leben in Transportwagen und kleinen, provisorischen Gehegen. Unter diesen Bedingungen können beispielsweise Elefanten, Giraffen, Tiger oder Löwen ihre natürlichen Verhaltensweisen, die für ihr Wohlbefinden wichtig sind, nicht ausleben. Der enge Kontakt zum Menschen sowie erzwungene Vorführungen unnatürlicher Verhaltensweisen gehören zur täglichen Routine in der Zirkuswelt und können der Gesundheit der Tiere nachhaltig schaden"

Thomas Pietsch, Wildtierexperte bei VIER PFOTEN

Mehrheit europäischer Bürger gegen Tierleid in Zirkussen

Eurogroup for Animals hat im Februar 2021 eine Meinungsumfrage bei Savanta ComRes in Auftrag gegeben. Bürger aus Ländern mit laxen oder keinen Wildtier-Beschränkungen, wie Tschechien, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Italien, Polen und Spanien, nahmen an der Befragung teil. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass sich die Mehrheit für eine Abschaffung dieser tierquälerischen Unterhaltungsform in der EU ausspricht:

  • Der Einsatz von Wildtieren in Zirkussen ist grausam und Wildtiere sollten nicht zur öffentlichen Unterhaltung eingesetzt werden – 68% stimmen zu
  • Die Europäische Union sollte den Einsatz aller Wildtiere in Zirkussen verbieten – 62% stimmen zu
  • Die Europäische Union sollte garantieren, dass Tiere nicht grausam ausgebeutet werden – 83% stimmen zu
  • Zirkusse, die immer noch Wildtiere einsetzen, müssen sich neu erfinden, indem sie qualitativ hochwertige Shows mit menschlichen Darstellern entwickeln – 69% stimmen zu
  • Zirkusse, die Wildtiere zeigen, sind lehrreich – 20% stimmen zu

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„Nur ein EU-weites Verbot kann das Ende dieser völlig veralteten Unterhaltungsform garantieren und eine einheitliche und effektive Lösung für das körperliche und emotionale Leiden von Wildtieren in Zirkussen bieten. Die Kommission sollte die Wünsche der EU-Bürger sehr ernst nehmen und ihre Befugnisse nutzen, um diesem unnötigen Leiden endlich ein Ende zu setzen und gleichzeitig den Status der EU als internationalen Vorreiter für den Tierschutz festigen“, kommentiert Reineke Hameleers, CEO Eurogroup for Animals.

Lesen Sie den EfA Circus Report

Fast eine Million Bürger haben bereits eine internationale Petition unterzeichnet, die ein EU-weites Verbot von Wildtieren in Zirkussen fordert. Die Kampagne „Stop Circus Suffering“ setzt auch weiterhin auf umfangreiche öffentliche Unterstützung und geht einen Schritt weiter, indem sie diese Forderung auf Institutionsebene hebt.

Elefant im Zirkus

Wildtiere gehören nicht in den Zirkus


Mehr erfahren

Eurogroup for Animals vertritt 70 Tierschutzorganisationen in 26 EU-Mitgliedstaaten, der Schweiz, Serbien, Norwegen, Australien und den USA. Seit ihrer Gründung im Jahr 1980 ist es der Organisation gelungen, die EU dazu zu bewegen, höhere gesetzliche Standards für den Tierschutz zu verabschieden. Eurogroup for Animals spiegelt die öffentliche Meinung durch die umfangreiche Vernetzung ihrer Mitgliedsorganisationen in der gesamten Union wider und verfügt sowohl über das wissenschaftliche als auch das technische Fachwissen, um maßgeblichen zu Fragen des Tierschutzes beizutragen.

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Mag. Elisabeth Penz

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

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