Schweine in einem Transporter

Welttierschutztag: VIER PFOTEN fordert Regierung auf, die angekündigte Tierwohlstrategie vorzulegen

Probleme im Tierschutz bedürfen dringender Handlung der Dreierkoalition

2.10.2025

Wien - Im Regierungsprogramm von ÖVP, SPÖ und Neos wurde ein Kapitel dem Thema Tierschutz gewidmet. Darin ist von einer „Tierwohlstrategie“ im Nutztierbereich die Rede. Seither hat man von dieser Strategie allerdings nichts mehr gehört. Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN fordert die Regierung anlässlich des bevorstehenden Welttierschutztags am 4. Oktober auf, diese Tierwohlstrategie zu erarbeiten und vorzulegen.  

Konkret heißt es über die Tierwohlstrategie im Regierungsabkommen: „Ziel ist, den Status quo der Nutztierhaltung in Österreich im europäischen Vergleich zu erfassen, eine transparente umfassende Datengrundlage (z.B. der Haltungsformen) zu schaffen, mögliche praxisnahe Verbesserungspotentiale für Tierhaltungsstandards zu erarbeiten und die dafür notwendigen Schritte bzw. Maßnahmen (insbesondere kostenmäßig, marktmäßig, regulatorisch) darzustellen – vom Hof bis zum Teller.“

„Wir fordern die Regierung auf, sich dringender Probleme im Tierschutz zu widmen und die angekündigte Tierwohlstrategie unter breiter Einbindung aller relevanter Stakeholder zu erarbeiten. Auch in Österreich gibt es dringende Handlungsfelder – von grausamen Tiertransporten bis zur fehlenden Haltungskennzeichnung von tierischen Lebensmitteln, die dringend von der Regierung angegangen werden müssen.“

Veronika Weissenböck, VIER PFOTEN Kampagnenleiterin

„Die einzige Maßnahme der Regierung im Tierschutz bisher war mehr als enttäuschend. Es wurde ein Verbot von Vollspaltenböden in der Schweinehaltung angekündigt, doch der Gesetzesbeschluss wird keinerlei Verbesserungen für die Schweinehaltung bringen – im Gegenteil, er wird diese grausame Haltung in Österreich sogar weiter einzementieren“, so Weissenböck.

Völlig zukunftsvergessen ist für VIER PFOTEN das Vorhaben der Regierung, sich für ein Verbot von kultiviertem Fleisch („Laborfleisch“) auf EU-Ebene einzusetzen. Weissenböck: „Die Bundesregierung sollte die Entwicklung von kultiviertem Fleisch als wichtigen Teil der Lösung zur Abschaffung der grausamen Massentierhaltung sehen! Wir werden es uns nicht leisten können, darauf einfach zu verzichten. Es eröffnet uns einen Weg, grausame Billigfleischproduktionen zu reduzieren.“

VIER PFOTEN fordert außerdem eine umfassende Kennzeichnung tierischer Lebensmittel nach Haltungsform und Herkunft, nicht nur für den Lebensmitteleinzelhandel, sondern auch für die Gastronomie. Ebenso wichtig: ein Verbot der Rabattaktionen auf Fleisch, die zum Kauf von großen Mengen verleiten. Aber die vermeintlichen Schnäppchen sind in Wirklichkeit keine: „Gerade billiges Fleisch aus tierquälerischer Massentierhaltung kommt uns in Wahrheit teuer zu stehen. Die Folgekosten der Umweltverschmutzung, der Klimabelastung, des Antibiotikaeinsatzes, aber auch die steigenden Kosten im Gesundheitssystem durch zu fleischlastige Ernährung – all das fällt uns ja längst schon auf den Kopf. Der Fleischkonsum muss schleunigst gesenkt werden, dafür braucht es gezielte Maßnahmen der Regierung“, sagt Weissenböck.

Tierschutz ist in der österreichischen Verfassung verankert. Sämtliche Umfragen zeigen, dass er für die Bevölkerung hohe Priorität hat. Die Politik sollte den Willen der Wähler:innen auch berücksichtigen.

Kälber auf einer Weide

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

 

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