Jungvögel in der EGS

Gefiederte Heldinnen: Ammen-Mamas in der EGS Haringsee 

Die adoptierten Jungtiere können später großteils ausgewildert werden 

10.5.2025

Haringsee - Zum bevorstehenden Muttertag holt die von VIER PFOTEN geführte Eulen- und Greifvogelstation Haringsee ihre gefiederten Heldinnen vor den Vorhang. Die über 100 Ammenmütter in der Station leisten nämlich einen wertvollen Beitrag: Sie nehmen verletzte oder verwaiste Jungtiere unter ihre Fittiche und ziehen sie artgerecht auf. Das hat zur Folge, dass die Jungen nach einer gewissen Zeit wieder ausgewildert werden können. Ein gutes Beispiel sind Waldohreulen oder Turmfalken in der EGS, die immer wieder als Adoptiveltern fungieren.

„Nur Jungtiere, die von artgleichen Ammeneltern aufgezogen werden, haben alle Voraussetzungen, sich im richtigen Alter ohne Probleme in die Natur einzufügen und nach Erreichen der Geschlechtsreife Familien zu gründen. Handaufzucht durch den Menschen hat immer Auswirkungen auf das Sozial- und Reproduktionsverhalten bis hin zur Fehlprägung. Auch wenn Fliegen oder Jagdverhalten angeborene Verhaltensweisen sind, die nicht von den Eltern gelernt werden müssen, ist natürliche Aufzucht durch artgleiche Ammen entscheidend für eine problemlose Eingliederung in die Natur”, erklärt Dr. Hans Frey, der Leiter der EGS.

Waldohreulen: Ammenmutter mit Küken

Ammentiere leben in der EGS, weil sie selbst nicht mehr ausgewildert werden konnten, etwa weil ihre Verletzungen bei der Aufnahme in die Station zu schwer waren bzw. sie dauerinvalid sind. Es ist eine sympathische Eigenheit der Natur, dass ihnen fremde Babys derselben Art “untergejubelt” werden können und sie diese ebenso liebevoll aufziehen wie ihre eigenen Kinder.

Da in der EGS das Futter in den Volieren der Tiere immer zur Verfügung steht, können Ammen auch eine größere Zahl an Jungtieren ohne Probleme aufziehen, als dies im Freiland möglich wäre. „Unsere Turmfalken-Ammen etwa ziehen bis zu 15 juvenile Tiere pro Paar auf. Selbst Bartgeier, die in der Natur immer nur ein einziges Jungtier aufziehen, versorgen bis zu vier pro Paar“, sagt Dr. Frey.

Die EGS ist die einzige Pflegestation Österreichs, in der Jungvogelfindlinge durch Ammen derselben Vogelart großgezogen werden.

Greifvogelbaby eingekuschelt in ein Handtuch in der EGS

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In der von VIER PFOTEN geführten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee konnte im Jahr 2024 2.842 Tieren geholfen werden. Alle jungen Eulen und Greifvögel wurden, wenn möglich, durch Ammeneltern der gleichen Art großgezogen und zu 90%wieder freigelassen. Die EGS ist die einzige Pflegestation, in der Jungvogelfindlinge durch Ammen derselben Vogelart, also in einem natürlichen Familienverband, großgezogen werden können. Dadurch werden die schädlichen Folgen einer Handaufzucht vermieden. Auch Otter, Igel, Eichhörnchen, Feldhasen und andere Kleinsäuger wurden fachmännisch versorgt und, wenn möglich, wieder in die Natur entlassen.

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Mehr Informationen zur EGS finden Sie auf www.eulen-greifvogelstation.at oder jeweils aktuell auf Facebook.

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Mag. Elisabeth Penz

Mag. Elisabeth Penz

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

 

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