
Wandern mit Hund: So verhält man sich richtig bei Begegnungen mit Kühen
VIER PFOTEN gibt Tipps zum problemlosen Umgang mit Weiderindern
Wien - Auf Österreichs Almen kommt es regelmäßig zu Begegnungen von Wanderern mit Kühen. Leider werden dabei immer wieder Menschen von den Tieren angegriffen und verletzt, in manchen Fällen sogar mit Todesfolge. Bei den meisten dieser Zwischenfälle sind Hunde dabei, wie etwa vor kurzem in Kärnten, als ein Paar mit Hund von Kühen attackiert und leicht verletzt wurde. VIER PFOTEN hat die wichtigsten Do‘s and Don’ts für Wanderer zusammengestellt, um jede Störung von Weidetieren und damit ein unnötiges Risiko zu vermeiden.
„Es sollte selbstverständlich sein, auf Weidetiere Rücksicht zu nehmen. Schließlich sind es wir Wanderer, die in deren Gebiet eindringen. Daher sollten schon bei der Planung unserer Wanderrouten mit Hund Almgebiete mit Weidetieren eigentlich ausgeschlossen werden“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.
Manche Weiden sind eingezäunt – das muss auch unbedingt respektiert werden. Stößt man mit dem Hund unerwartet auf eine weidende Herde, auch ohne Einzäunung, ist die einzig richtige Reaktion, nicht weiterzugehen und die Weidefläche zu umgehen, mit möglichst großem Abstand und dem Hund an der kurzen Leine. „Ganz besonders gilt das für Kühe mit Kälbern, da sie einen sehr ausgeprägten Mutterinstinkt besitzen und vor allem Hunde als Gefahr für ihren Nachwuchs sehen. Die Abwehrreaktion des Muttertiers kann sich auch auf den Rest der Herde übertragen, was die Situation noch gefährlicher macht“, so Weissenböck.
Was aber, wenn es bereits zu spät ist und man bereits auf der Kuhweide steht? Wenn die Tiere noch nicht sichtbar irritiert sind, sollte man mit größtmöglichem Abstand ruhig und unauffällig vorbeigehen. Weissenböck: „Beobachten Sie die Körpersprache der Tiere. Erste Anzeichen von Nervosität bei weidenden Tieren sind das Aufhören mit dem Fressen, ein erhöhter Kopf, gespitzte Ohren und ein starrer bzw. fixierender Blick. Brenzlig wird es, wenn die Tiere den Kopf absenken, mit dem Vorderfuß scharren, schnauben oder brüllen. Das Wichtigste in diesem Fall ist, unbedingt den Hund sofort von der Leine lassen, damit er flüchten kann. Der Hund ist schneller als ein Rind, so kann die Situation meist entschärft werden.“ Auf keinen Fall sollte man versuchen, selbst in eine Auseinandersetzung zwischen Hund und Muttertier einzugreifen; ein Aufeinandertreffen zwischen Mensch und Kuh in Verteidigungshaltung kann tödlich enden.
Wenn die Kühe bereits auf einen zurennen und es keinen anderen Ausweg gibt, dann heißt es die Taktik umgehend zu ändern: „Machen Sie sich groß! Je imposanter Sie auf das Tier wirken, desto eher wird es von einer Attacke absehen ”, rät Weissenböck. Die sorgfältige Planung der Wanderung kann aber genau solche Situationen verhindern.
Weitere VIER PFOTEN Tipps für das Wandern mit Hunden:
- Informieren Sie sich vorab, ob in einem Wandergebiet Hunde erlaubt sind und/oder ob eine Leinenpflicht besteht.
- Hunde, die gerne jagen oder nicht abrufbar sind, gehören immer an die Leine.
- Auch Hunde sollen sich ausschließlich auf markierten Wanderwegen bewegen. Allein die Präsenz von Hunden kann viele Tiere auf Weiden, auch Wildtiere, in Stress versetzen.
- Lassen Sie keinen Hundekot liegen. Entfernen Sie den Kot und entsorgen Sie ihn ordnungsgemäß.

Mag. Elisabeth Penz
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.
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