Große Enttäuschung nach Abstimmung über illegalen Welpenhandel im EU-Parlament
VIER PFOTEN: Mutlose Abgeordnete ermöglichen weiter Schlupflöcher für kriminelle Händler:innen
Brüssel/Wien – Der EU-Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI) hat die historische Chance, den illegalen Handel mit Hunden und Katzen wirksam zu bekämpfen, nicht genutzt. Statt die dringend notwendige Regulierung des Handels und damit Transparenz für Konsument:innen sowie Fairness für seriöse Züchter:innen zu schaffen, wurde der ursprüngliche Regulierungsentwurf stark verwässert; damit bleiben die Schlupflöcher für kriminelle Händler:innen, die bisher für unendlich viel Leid für Tiere und auch Menschen verantwortlich waren.
„Es ist einfach nur frustrierend, dass Abgeordnete so mutlos sind und den so wichtigen Kampf gegen den illegalen Welpenhandel nicht aufnehmen wollen. Damit sind sie dafür verantwortlich, dass Millionen Tiere weiter leiden müssen und ahnungslose Käufer:innen auch künftig Opfer skrupelloser Händer:innen werden“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.
Der Ausschuss stimmte gegen eine verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung (K&R) von allen Hunden und Katzen. Weissenböck: „Das bedeutet, dass wir weiterhin die Herkunft der verkauften Welpen nicht lückenlos rückverfolgen werden können – eine Einladung an alle, die auf dem Rücken der Tiere und der Käufer:innen schmutzige Geschäfte machen wollen.“
So genannte „Hobbyzüchter” werden auch künftig von der Einhaltung von Tierschutz-Mindeststandards ausgenommen sein. Das heißt etwa, dass sie den Tieren weder Zugang zu sauberem Wasser noch ausreichend Futter oder sichere und hygienische Haltungsbedingungen zur Verfügung stellen müssen. Auch der Onlinehandel wird nur halbherzig reguliert, obwohl er mittlerweile der weitaus wichtigste Verkaufskanal ist.
„Unter dem Deckmantel der “Hobbyzucht” haben sich illegale Züchter:innen seit Jahren jeglicher Kontrolle und Rückverfolgbarkeit entziehen können. Sie produzieren Welpen unter schrecklichen Bedingungen, entreißen sie nach wenigen Tagen ihren Müttern, nutzen gefälschte Dokumente und Impfpässe, um ahnungslose Käufer:innen hinters Licht zu führen, und nehmen Krankheit und Tod der Tiere ungerührt in Kauf. Es ist mittlerweile ein Milliardengeschäft. Umso empörender ist es, dass sie damit auch künftig davonkommen werden. Wir fordern von den EU-Abgeordneten, diese unselige Entscheidung in der Plenarsitzung zu korrigieren und den eigentlichen Zielvorgaben der Verordnung zu entsprechen“, sagt Weissenböck.

Mag. Elisabeth Penz
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