Hund betrachtet verängstigt Feuerwerk

Silvester-Böller: Online-Tool sammelt Berichte über Tierleid in Österreich

VIER PFOTEN will Erfahrungen sammeln und mehr Bewusstsein schaffen

22.12.2025

Wien – Auch heuer wird die Knallerei in der Silvesternacht wieder Angst und Panik bei Tieren auslösen. Seit Jahren fordert VIER PFOTEN ein bundesweites Verbot von Feuerwerkskörpern ab der Kategorie F2, also auch für Schweizerkracher und Raketen. Laut einer aktuellen Online-Umfrage¹, die das Market Institut im Auftrag von VIER PFOTEN durchgeführt hat, ist eine große Mehrheit der österreichischen Bevölkerung derselben Meinung: 69 Prozent der Befragten geben an, ein Verbot auf jeden Fall (43 Prozent) bzw. eher schon (26 Prozent) zu befürworten. VIER PFOTEN hat anlässlich der bevorstehenden Böllerei ein Online-Tool ins Leben gerufen: Es dient der Sammlung von Erfahrungen darüber, wie sich Feuerwerke auf Tiere auswirken und kann von allen, die Zeugin bzw. Zeuge von Tierleid wurden, zur Dokumentation genutzt werden.

Berichten Sie uns von Ihren Erlebnissen!

"Mit diesem Online-Tool wollen wir aufzeigen, wie sich Feuerwerke konkret auf die Tiere auswirken und wie viele Fälle von Tierleid es jedes Jahr gibt. Unser Ziel ist es, mehr Bewusstsein dafür in der Bevölkerung schaffen. Aufgrund des mangelnden Mutes und Willens der Politik liegt es ja leider auch heuer allein an den Halter:innen, ihre Tiere zu schützen."

Veronika Weissenböck, VIER PFOTEN Kampagnenleiterin 

Mit ein paar wichtigen Grundregeln kann man ihnen die Situation aber zumindest erleichtern. Das Wichtigste ist, die Tiere nicht alleine zu Hause zu lassen und ihnen dennoch eine Rückzugsmöglichkeit zu bieten. Hunde versuchen oft, bei Herrchen oder Frauchen Schutz zu suchen, manche Hunde verkriechen sich aber auch beispielsweise unter einem Tisch oder dem Bett. Eine eigene „Sicherheitszone“ in Wohnung oder Haus, die dem vierbeinigen Freund vertraut ist und in der er sich ausgiebig mit Kauartikeln und Futterspielzeug beschäftigt, kann sehr beruhigend wirken.

Früher glaubte man, Tiere in der Silvesternacht möglichst ignorieren zu müssen, um ihre Angst nicht zu verstärken. Heute weiß man jedoch, dass es äußerst wichtig ist, ihnen die Unterstützung und Zuneigung zu schenken, die sie benötigen. Ob hier zum Beispiel ausgiebige Streicheleinheiten oder einfach nur die Körpernähe helfen, hängt individuell vom Tier ab.

Gut ist es auch, die gewohnte Geräuschkulisse in Wohnung oder Haus herzustellen, also z.B. Radio oder den Fernseher einzuschalten. Beruhigende Musik in angepasster Lautstärke dämpft zusätzlich die Geräuschkulisse des Feuerwerks und wirkt den Anspannungen des Vierbeiners entgegen. Außerdem empfiehlt es sich, die Fenster zu verdunkeln, damit eventuelle Lichteffekte nicht in die Räume dringen können.  

VIER PFOTEN rät zudem, Hunde schon lange vor dem nächsten Jahreswechsel auf den Ausnahmezustand vorzubereiten. „Sinnvoll ist es, schon einige Tage davor den Hund beim Gassigehen nicht von der Leine zu lassen. Denn manche Tiere laufen in Panik weg, wenn sie Böller hören, und sind dann zu verstört, um wieder nach Hause zu finden“, so Veronika Weissenböck. „Was das Gassigehen am 31. Dezember betrifft, so sollte man die letzte Runde früh genug erledigen, damit man nicht in der lautesten Zeit rund um Mitternacht mit dem Hund hinaus muss.“ 

Freigänger-Katzen nicht nach draußen lassen! 

Auch viele Katzen leiden unter der Knallerei. Daher sollten ihnen auch alle Unterschlupfmöglichkeiten zur Verfügung stehen, auch in Räumen, zu denen sie sonst keinen Zutritt haben. Weissenböck: „Ein geöffneter Kleiderschrank im Schlafzimmer kann da schon viel Schutz bieten – auch wenn wir das den Samtpfoten normalerweise nicht durchgehen ließen. Schließlich ist Silvester immer eine Ausnahmesituation für Tiere.“   

Freigänger-Katzen sollten an diesem Tag keinesfalls nach draußen gelassen werden. Zu groß ist die Gefahr, dass sie - aufgeschreckt von dem Lärm - in Panik weit weglaufen.

Als vorbeugende Maßnahme rät VIER PFOTEN Katzenhalter:innen, ihr Tier auf jeden Fall chippen und registrieren zu lassen. Gelingt es der Katze trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, nach draußen zu entwischen und wegzulaufen, besteht so dennoch die Chance auf eine Wiedervereinigung.  
 

Auch Meerschweinchen, Kaninchen und Co. können sehr gestresst auf Feuerwerke reagieren. Es ist daher ratsam, die Tiere in einem ruhigen Raum zu halten und für ausreichend Versteckmöglichkeiten, etwa durch eine extra Schicht Stroh, zu sorgen. Die Geräuschkulisse in den Gehegen kann zusätzlich durch Decken gedämpft werden. Geschlossene Vorhänge tragen zudem dazu bei, dass die Kleinsäuger die beängstigenden Lichtbilder nicht sehen können.  

Diese Ausnahmesituation für Tiere ist für VIER PFOTEN völlig unnötig.

"Es ist inakzeptabel, dass Tiere jedes Jahr aufs Neue leiden müssen. Im restlichen Jahr schaffen wir es doch auch zu feiern, ohne sie in Angst und Schrecken zu versetzen. Außerdem schaden die Feuerwerkskörper der Umwelt, verursachen extrem viel Müll und sind durch den Feinstaub eine echte Gesundheitsbelastung."

Veronika Weissenböck, VIER PFOTEN Kampagnenleiterin

VIER PFOTEN fordert von Innenminister Gerhard Karner ein konsequentes bundesweites Verbot von Verkauf und Verwendung pyrotechnischer Artikel ab der Kategorie F2 und hat daher eine Petition gestartet, die jetzt unterschrieben werden kann. 

Unterschreiben Sie jetzt für ein Böllerverbot!

Mag. Elisabeth Penz

Mag. Elisabeth Penz

Press Officer Austria

elisabeth.penz@vier-pfoten.org

+ 43 (0)1 895 02 02 - 66

+ 43 (0)664 3086303

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Linke Wienzeile 236, 1150 Wien

Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

 

Informationen dazu und zu weiteren VIER PFOTEN Aktivitäten erhalten Sie laufend und, wann immer möglich, in Echtzeit auf unseren Social Media Kanälen:

InstagramFacebook, WhatsApp, Youtube und LinkedIn

Jetzt teilen!

Suche