Schweinetransporter

Tatort Tiertransporter: So kann man Schweine, Rinder und Co vor dem Hitzetod retten

VIER PFOTEN Aufruf an Verkehrsteilnehmer:innen

12.8.2025

Wien - Die Hitzewelle hat Österreich fest im Griff, mit prognostizierten Spitzenwerten bis zu 38 Grad in den kommenden Tagen. VIER PFOTEN erinnert daran, dass auch bei solchen Temperaturen EU-weit unzählige Tiere auf den Straßen oder per Seeweg transportiert werden und ruft die Verkehrsteilnehmer:innen auf, beim Leid von Schweinen, Rindern und Geflügel bei Lebendtiertransporten nicht wegzusehen.

„Transporte sind für die auf LKWs eingepferchten Tiere ohnehin eine Qual. Im Sommer wird ihr Leiden dann noch unnötig verschlimmert. Denn Klimaanlagen gibt es für Tiertransporte nicht, sondern nur Ventilatoren, die zwar die Luft austauschen, aber nicht wirksam kühlen. Durch leere Wassertanks, nicht funktionierende und für die Tiere nicht erreichbare oder ungeeignete Tränken sterben auch immer wieder Tiere qualvoll“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.  

Besonders Flüssigkeitsmangel ist eine riesige Gefahr. Schweine können nicht schwitzen und regulieren ihre Körpertemperatur in der Natur durch Wälzen und Suhlen, was auf Transporten unmöglich ist. Auch Geflügeltiere kommen mit Hitze beim Transport nicht gut zurecht. Bei Hitzestress „hecheln“ sie durch den geöffneten Schnabel. Sie spreizen normalerweise die Flügel, um Wärme abzugeben – wofür aber in den engen Transportboxen, in die sie gepfercht werden, kein Platz ist.

„Woran erkennt man aber, ob die Situation für Tiere im Transporter bedrohlich ist? Eindeutige Zeichen für Durst und Dehydrierung sind vor allem apathische oder an den Stangen des Transporters leckende Tiere.“

Veronika Weissenböck, VIER PFOTEN Kampagnenleiterin

Auch wenn man durch die Planen der LKWs keine freie Sicht auf die Tiere hat, um etwaige Missstände zu erkennen, sollte man bei im Stau stehenden oder nach einer Panne liegengebliebenen Tiertransportern wachsam sein. Das gilt ebenso für verlassene Lebendtiertransporter auf Feldern oder dem Autobahnparkplatz. „Überprüfen Sie in diesen Fällen immer, ob die Fahrerin oder der Fahrer nur kurz in die Pause gegangen ist oder ob das Fahrzeug dort schon länger geparkt ist. Denn stehende Fahrzeuge heizen sich schnell auf, und die Tiere können an Atemnot oder Überhitzung sterben“, warnt Weissenböck.

Polizei verständigen

Ist erkennbar, dass es den Tieren nicht gut geht, oder auch, wenn innerhalb von fünf Minuten niemand auftaucht, sollte man das Nummernschild und den Fahrzeugstandort an die Polizei weitergeben. Diese ist auch zu kontaktieren, wenn ein Transporter offensichtlich verletzte oder gar tote Tiere führt, oder wenn man sieht, dass Tiere erfolglos versuchen, an Tränken zu kommen. Sollte das Fahrzeug auf der Autobahn oder einer Autobahn-Raststätte gesichtet werden, ist es am besten, gleich die zuständige Autobahnpolizei anzurufen. Die Telefonnummer ist online unter dem Suchbegriff „Autobahnpolizei“ mit der jeweiligen Ortsangabe zu finden. Darüber hinaus gilt: Wo immer es geht, sollte man Beweise sichern. Dazu zählen Fotos und Videos, die den Missstand dokumentieren – also Aufnahmen der hinteren Nummernschilder der LKW, der Tiere im Transporter oder der Tränken. Auch die Bereitschaft, als Zeuge bzw. Zeugin aufzutreten, hilft der Sache.

Nachdem die Polizei verständigt wurde, sollte man die gesammelten Beweise unbedingt zusätzlich an das zuständige Veterinäramt übergeben. Die Behörde findet man ganz einfach, indem man den betreffenden Bezirk plus das Wort „Veterinäramt“ in der Suchmaschine eingibt. Die Amtstierärzt:innen der Veterinärämter sind nicht nur zuständig für Überprüfung und Genehmigungen von Tiertransporten, sondern auch für Vor-Ort-Kontrollen auf der Straße aufgrund konkreter Hinweise. VIER PFOTEN empfiehlt auch, die gesammelten Informationen zusätzlich an die zuständige Tierschutzombudsstelle des jeweiligen Bundeslandes zu schicken.

Es gibt auch immer die Möglichkeit, Anzeige gegen das Transportunternehmen bei der zuständigen Polizeibehörde oder direkt bei der Staatsanwaltschaft (auch online) zu erstatten. „Man sollte sich in dem Fall auf jeden Fall ein Aktenzeichen geben lassen, um sich später nach dem Verlauf erkundigen zu können“, rät Weissenböck.

Weitere Informationen zu Tiertransporten finden Sie lesen

Selbstverständlich kann man auch VIER PFOTEN kontaktieren, nachdem die Polizei verständigt wurde. „Wir sammeln Missstände bei Tiertransporten, um belegen zu können, dass strengere Gesetze und viel mehr Kontrollen notwendig sind. Da wir jedoch keinen Behördenstatus genießen und einen unmittelbaren Missstand somit leider nicht stoppen können, ist es besser, bei akuten Fällen direkt Hilfe vor Ort durch die Polizei einzuholen und gegebenenfalls das Veterinäramt zu informieren“, sagt die VIER PFOTEN Kampagnenleiterin.

Rinder auf einem Tiertransporter

Stoppen Sie grausame Lebendtiertransporte!


Fordern Sie die zuständigen Minister auf, das Leid der Tiere beim Transport zu beenden

Jetzt unterschreiben
Mag. Elisabeth Penz

Mag. Elisabeth Penz

Press Officer Austria

elisabeth.penz@vier-pfoten.org

+ 43 (0)1 895 02 02 - 66

+ 43 (0)664 3086303

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Linke Wienzeile 236, 1150 Wien

Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

 

Informationen dazu und zu weiteren VIER PFOTEN Aktivitäten erhalten Sie laufend und, wann immer möglich, in Echtzeit auf unseren Social Media Kanälen:

InstagramFacebook, WhatsApp, Youtube und LinkedIn

Jetzt Teilen!

Suche