Tierschutz der Wiener PArteien
Die VIER PFOTEN Wahlprüfsteine verraten, wie die Wiener Kandidaten und Kandidatinnen bei der Wahl 2020 zu Tierschutzthemen stehen
Wenn die Wiener und Wienerinnen am 11. Oktober zur Wahlurne gebeten werden, interessieren sich auch diesmal viele dafür, was die Parteien zu Tierschutzthemen in Wien sagen und, ob sie sich für das Wohl der Tiere einsetzen. Deswegen haben wir die neun in allen Bezirken antretenden Parteien (SPÖ, Grüne, ÖVP, FPÖ, NEOS, Team Strache, LINKS, SZÖ und BPÖ) auch heuer wieder unsere Wahlprüfsteine geschickt. Diesmal dreht sich der VIER PFOTEN Wahlcheck um die drei brennendsten Tierschutzthemen in Wien: die Fiaker, der Umgang mit sogenannten Listenhunden und die Handhabung exotischer Haustiere.
Das sagen die Wiener Parteien zu Tierschutz
Für SPÖ, ÖVP und FPÖ gehören die Fiakerpferde leider weiterhin in die Innenstadt, obwohl die Tiere dort leiden. Die große Meinungsänderung, im Vergleich zur Nationalratswahl 2019, kam von den NEOS. Sie wollen sich für eine Verlegung der Fiaker in Grünanlagen und einem Fahrverbot ab 30 Grad Celsius einsetzen.
Die größte Meinungsverschiedenheiten gibt es bei den Themen Listenhunde und Hundeführerschein. Die SPÖ hält an der aktuellen Listenregelung fest. Auch wenn die ÖVP die aktuelle Regelung nicht für sinnvoll hält, sind sie gegen eine Hundeführerscheinpflicht. Die NEOS wollen einen von Experten entwickelten Sachkundenachweis, den sich auch die Grünen und die FPÖ wünschen. SÖZ und LINKS geben an, hier keine eindeutige Position zu haben.
Alle Parteien bis auf LINKS und FPÖ, die zum verpflichten Sachkundenachweis für Exoten keine eindeutige Position haben, sprechen sich alle Parteien sowohl für einen verpflichtenden Sachkundenachweise als auch für eine Postivliste bei der Exotenhaltung aus.
SPÖ
Die SPÖ spricht sich klar gegen ein Verbot der Fiaker in der Wiener Innenstadt aus. Allerdings wollen sie, dass Förderungen an Tierwohl geknüpft werden. Auch befürworten sie weiterhin die umstrittene Regelung zu den Listenhunden und bezeichnen diese als „Wiener Erfolgsmodell“. Die Umsetzung der Positivliste bei der Haltung von exotischen Haustieren sowie des Sachkundenachweis müssen für die SPÖ auf Bundesebene passieren.
Grüne
Die Grünen sprechen sich klar für eine Verlegung der Fiaker in Grünanlagen aus sowie für einen verpflichtenden Sachkundenachweis für Hundehalter.
ÖVP
Die ÖVP sieht es als Aufgabe der aktuellen Stadtregierung die Probleme der Fiaker zu lösen und sie sind ebenfalls dafür, dass Förderungen an Tierwohl geknüpft werden. Die ÖVP wünscht sich ein neues Gesetz zu Hunden, allerdings ohne verpflichtenden Hundeführschein.
FPÖ
Für die FPÖ gehören Fiaker weiterhin in das Stadtbild allerdings fordern sie Verbesserungsmaßnahmen sowie die Bindung von Förderungen an das Tierwohl. Einen Sachkundenachweis erachten sie für Hundehalter als sinnvoll aber nicht bei der Exotenhaltung.
NEOS
Die NEOS sprechen sich, anders wie sie es noch bei der Nationalratswahl 2019 getan haben, für ein Fiakerverbot in der Innenstadt aus sowie für eine Reduzierung des Hitzestopps von 35 auf 30 Grad. Außerdem soll es keine Neuvergabe oder Weitergabe von Fiakerkonzessionen mehr geben. Die aktuelle Regelungen zu Hunden sehen die NEOS als willkürlich und setzen sich für einen Sachkundenachweis ein.
Team Strache
Das Team Strache hat den Fragebogen bisher nicht beantwortet. (Stand 24. September 2020)
LINKS
Die Partei LINKS steht für ein Verbot von Fiakern in der Wiener Innenstadt, ein Maximum von 8 Stunden Fahrtzeit und Hitzefrei ab 30 Grad. Auch mit keiner eindeutigen Position spricht sich LINKS für einen freiwilligen Hundeführschein aus. Sollte ein verpflichtender Hundeführschein kommen, dann müsste er kostenfrei und mehrsprachig sein.
SÖZ
Die SÖZ steht in allen Fragen für den Tierschutz. Nur zum Thema der Listenhunderegelung haben sie keine eindeutige Position.
BPÖ
Die BPÖ steht in allen Fragen für den Tierschutz. Nur zum Thema der Listenhunderegelung haben sie keine eindeutige Position.
