Mittlerweile sind Zecken durch das milde Wetter fast das ganze Jahr aktiv.¹ Die kleinen Spinnentiere lieben unsere Hunde und Katzen als Nahrungsquelle und dadurch können sie  Erreger übertragen, die gefährliche Krankheiten wie Borreliose, Babesiose, Ehrlichiose und FSME auslösen.² Um unsere Haustiere zu schützen, sollten die Parasiten unverzüglich entfernt werden, sobald man sie entdeckt hat, denn die Krankheiten können lebensgefährliche, sogar tödliche Folgen haben.³ Doch nicht nur der Zeitfaktor spielt eine große Rolle, sondern auch die Technik.

Bevor die Zecke entfernt wird, sollten folgende Hilfsmittel bereitliegen:

• Saubere feinspitzige Pinzette oder anderes geeignetes Werkzeug
• Einweghandschuhe
• Desinfektionsmittel / antiseptische Salbe⁴
• Leckerlis

Einweghandschuhe bieten einen guten Schutz vor Krankheitserregern, die von Zecken übertragen werden und über die verletzte Haut in die menschliche Blutbahn gelangen können. Dieses Risiko besteht, wenn die Zecke zerquetscht wird und die Haut, insbesondere an den Fingerkuppen, mit den Körperflüssigkeiten der Zecke in Kontakt kommt.^5,6

Damit die Zecke rasch entfernt werden kann, muss sich das befallene Tier ruhig verhalten. Das ist einfacher gesagt als getan, da Hunde und Katzen in der Regel nicht stillhalten, wenn an ihnen ein ungewohnter „Eingriff“ erfolgt. Idealerweise ist eine zweite Person anwesend, die das Tier festhält, es beruhigt oder mit ein paar Leckerlis ablenkt.

Die Tiere dürfen niemals gezwungen werden, stillzuhalten, da einige von ihnen erschrecken oder aggressiv reagieren könnten, wenn sie nicht weglaufen können. Wenn das Tier nicht ruhig ist, besteht außerdem die Gefahr, dass nur ein Teil der Zecke entfernt wird und der Rest unter der Haut verbleibt, wodurch das Risiko einer Infektion entsteht. Wenn Ihr Heimtier unter Stress steht, kann diese Situation außerdem das Vertrauensverhältnis zwischen Ihnen beiden beeinträchtigen.

Unser Tipp: Lernen Sie, Ihr Heimtier im Rahmen eines Medical Trainings auf alle notwendigen tierärztlichen und pflegerischen Handlungen vorzubereiten, die ihm Stress bereiten können. Dazu gehört z. B. der Gang zum Tierarzt/zur Tierärztin, das Krallenschneiden, Baden und Zeckenentfernen. Kompetente Tiertrainer:innen können Ihnen beratend zur Seite stehen.

Pinzetten mit feinen Spitzen gelten beim Zeckenentfernen als empfehlenswert.⁷ Alternativ können Sie auch auf Zeckenhaken, -karten, -schlingen und andere Zeckenentferner zurückgreifen. Nutzen Sie das Werkzeug, mit dem Sie am besten arbeiten können. Setzen Sie den Zeckenentferner so nah wie möglich an die Haut des Tieres an, ohne sie oder den Parasiten zu quetschen. Je näher das Werkzeug an der Haut ist, desto größer ist die Chance, die komplette Zecke herausziehen zu können.

Der Parasit muss mit einem gleichmäßigen Druck fixiert werden. Ein Quetschen der Zecke würde dazu führen, dass sie ihren infektiösen Speichel in den Hund bzw. die Katze abgibt. Ein ruckartiges Rausziehen oder - wie es früher üblich war - ein Drehen des Blutsaugers ist kontraproduktiv. Dadurch bleiben unter Umständen das Mundwerkzeug (der Stechrüssel) im Wirtstier zurück. Besser ist es, die Zecke mit einer langsamen, gleichmäßigen Bewegung gerade nach oben herauszuziehen. Ein Blick auf die befallene Stelle zeigt, ob die Zecke vollständig entfernt worden ist. Ist dies nicht der Fall, sollte ein Tierarzt / eine Tierärztin unverzüglich den Rest herausnehmen.  

Reinigen und desinfizieren Sie die Stichstelle mit einem tierärztlich empfohlenen Mittel, um Infektionen vorzubeugen.⁸ Behalten Sie die betroffene Stelle und Ihr Tier weiterhin im Auge. Bleibt die Haut gerötet oder entwickelt sich eine Entzündung an der Stelle, muss Ihr Heimtier tierärztlich untersucht werden. Erst recht, wenn der betroffene Hund bzw. die Katze Symptome wie Fieber, Mattigkeit, geschwollene Lymphknoten u. ä. aufzeigt.⁹