Wenn der Hund jagt

Ratgeber für Hundehalter: Wie Sie den Jagdtrieb Ihres Hundes managen

29.8.2017

Immer wieder werden Hundehalter mit dem Jagdtrieb ihres Hundes konfrontiert. So jagt der Vierbeiner etwa Rehe oder Kaninchen – und tötet sie im schlimmsten Fall sogar. Das gleiche Schicksal kann auch andere Wildtiere ereilen. Jagende Hunde sind nicht nur eine Gefahr für Wildtiere, sondern können auch Menschen und sich selbst gefährden, zum Beispiel wenn der Hund im Jagdfieber über die Straße rennt.

Natürlicher Trieb

Das Jagen ist eine ganz natürliche Verhaltensweise des Hundes. Sein wilder Verwandter, der Wolf, muss jagen, um zu überleben. Beim domestizierten Hund ist der Trieb tief in den Genen verankert. Er kann ihn nicht unterdrücken, auch wenn sein Überleben davon nicht mehr abhängt. Je nach Hunderasse und Individuum ist der Jagdtrieb mehr oder weniger ausgeprägt.

Schon ein Geruch kann den Jagdinstinkt des Hundes wecken.

Der Jagdinstinkt des Hundes wird geweckt, sobald er etwas wahrnimmt, das eine Beute verspricht: ein Rascheln im Gebüsch, eine Bewegung im Dickicht, ein Geruch. Sofort richtet der Hund seine Aufmerksamkeit auf die potentielle Beute. Er setzt sich unverzüglich in Bewegung und ist unempfänglich für die Rufe und Pfiffe des Halters.
 
Ist die Beute gesichtet, gibt es kein Halten mehr: Das Beutetier wird verfolgt, gestellt, mitunter verletzt oder getötet. Der Hund ist zufrieden. Jagen ist für ihn ein selbstbelohnendes Verhalten.

Was Halter tun können

Entpuppt sich der eigene Hund als Jäger, ist unverzügliches Handeln notwendig. Eine einfache Maßnahme ist, den Hund anzuleinen, wo mit Wild zu rechnen ist: etwa in Feld und Wald. Doch auch in der Stadt gibt es für den Hund interessante Beute, etwa Kaninchen.

Training hilft

Wer seinen Hund nicht permanent anleinen will, muss ihn trainieren. Mit gezielten Trainingsmaßnahmen soll er lernen, sich nicht zu weit von seinem Halter zu entfernen und unverzüglich auf dessen Rückruf zu reagieren. Hierbei ist Belohnen wichtig: Ein besonderes Wort, eine besondere Zuwendung oder das altbewährte Leckerli – all dies löst beim Hund das Belohnungsgefühl aus und macht den Halter für ihn interessanter als das Reh oder das Kaninchen.

Bei einem gezielten, hundefreundlichen Antijagdtraining können Hunde und Menschen lernen, das Jagdverhalten ihres Hundes umzuleiten und besser zu kontrollieren. Trotz alledem: Ein Hund bleibt ein Hund. Als Halter muss man immer damit rechnen, dass er doch einmal ausrückt. Da hilft es, seinen Hund „lesen“ zu können. Je eher Sie die typische Veränderung an ihm erkennen, desto besser können Sie seinem Jagdausbruch entgegen wirken.  

Im Zweifel lieber anleinen

Jäger dürfen Hunde erschießen, wenn sie diese beim Wildern erwischen. Durch diese Maßnahme sollen Wildtiere geschützt werden. Wer unsicher ist, ob er seinen Hund genug unter Kontrolle hat, um ihn zurück zu rufen, sollte auf den kompletten Freilauf des Hundes verzichten und eine Lauf- oder Schleppleine nutzen. Diese bietet Sicherheit und dem Hund recht viel Freiheit. Noch entspannter für Halter und Hund ist ein räumlich abgegrenztes Hundeauslaufgebiet.

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