Kuh in einem Milchbetrieb

VIER PFOTEN Statement zum "Pakt für mehr Tierwohl in der produzierenden Landwirtschaft" von Bundesministerin Köstinger 

Nur Lippenbekenntnisse oder echte Verbesserungen?

28.10.2020

„Mit Interesse haben wir die Aussendung von Bundesministerin Elisabeth Köstinger zum „Pakt für mehr Tierwohl in der produzierenden Landwirtschaft“ gelesen. Bedauerlicherweise wurden keine Tierschutzorganisationen in die Verhandlungen miteinbezogen. Der Pakt ist somit eine reine Branchenvereinbarung. Die Frau Ministerin hat es vorgezogen, die wichtigsten NGOs außen vor zu lassen. Das Vorgehen steht im Gegensatz zu Bundesminister Rudi Anschober, der sich nun regelmäßig mit allen Playern im Rahmen des „Tierschutzgipfels“ austauscht.

Die Ankündigung, dass künftig nur noch Betriebe Förderungen erhalten, die Tiere über den gesetzlichen Mindeststandards halten, klingt aufs Erste gut. Denn vor allem bei der Schweinehaltung ist der gesetzliche Mindeststandard aus Tierschutzsicht eine Katastrophe, aber auch in anderen Bereichen gibt es grobe Missstände. Was wir nicht verstehen, ist, warum diese Missstände in der Tierhaltung nicht auch auf gesetzlicher Basis geändert werden. Um sie zu beheben, bräuchte es unbedingt eine Überarbeitung der 1. Tierhaltungsverordnung  in Richtung mehr Tierwohl. Davon ist allerdings in diesem Pakt keine Rede. Außerdem sprechen wir uns dafür aus, dass ausschließlich Förderungen für explizit tierfreundliche Maßnahmen und Investitionen vergeben werden. Sonst ist eine klassiche Feigenblattpolitik zu befürchten, selbst wenn es sich nur um minimale Verbesserungen handelt. Denn die Latte liegt hier leider extrem tief.

Die Initiative zur Reduktion der Kälbertransporte und zur Förderung der heimischen Kälberproduktion klingt auf den ersten Blick ebenfalls vernünftig. Aber wir haben schon zu viele leere PR-Ankündigungen und Lippenbekenntnisse aus diesem Ministerium gehört. Wir wollen dazu erst konkrete Details wissen, bevor wir diese Maßnahme bewerten.“ - VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck

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Mag. Elisabeth Penz

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

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