Schweine in Tiertransporter

VIER PFOTEN schlägt Alarm: Kontrollen für EU-Tiertransporte wegen Corona-Virus gelockert

Verordnung: Warenflüsse sollen vereinfacht werden 

1.4.2020

Wien - Die EU-Kommission hat im Zusammenhang mit dem Covid-19-Virus zur Aufrechterhaltung der Warenflüsse grenzüberschreitende Tiertransporte erleichtert. Dazu hat sie eine Durchführungsverordnung verabschiedet, die gestern in Kraft getreten ist. In den nächsten zwei Monaten haben die Mitgliedsstaaten die Möglichkeit, Kontrollvorgänge stark zu vereinfachen und abzubauen. So muss es keine offiziellen schriftlichen Zertifikate geben, um die Transporte abzufertigen. VIER PFOTEN kritisiert die Bestimmungen scharf. Die Tierschutzorganisation fordert erneut einen Stopp aller Lebendtiertransporte während der Zeit der Corona-Krise und einen Umstieg auf die Lieferung von Fleisch bzw. tierischen Produkten.

„Tiere sind keine Ware. Die Ausnahmen, die hier geschaffen wurden, dürfen nicht für Lebewesen gelten“, sagt VIER PFOTEN Direktorin Eva Rosenberg. „Statt Tiertransporte zu vereinfachen, müssen sie im Gegenteil gestoppt werden. In der aktuellen Situation weiß man nie, ob ein Land plötzlich seine Grenzen dichtmacht. Dann würden die Transporte feststecken – wie wir es auch schon vor kurzem gesehen haben. Es ist einfach unverantwortlich, lebende Tiere derzeit zu transportieren.“ Die bisher gültigen Vorschriften der EU-Transportverordnung sind aus Sicht von VIER PFOTEN ohnehin viel zu schwach und wurden schon bisher oft nicht eingehalten. Nun wird dieses bereits schwache System noch weiter unterwandert. VIER PFOTEN warnt, dass die derzeitige Situation ausgenutzt wird, um Standards auch nach der Corona-Krise nachhaltig aufzuweichen.

Nach wie vor werden Lebendtiere nach Österreich importiert. Diese Transporte sind aus Sicht von VIER PFOTEN umso absurder, als schon erste Landwirte in Österreich von Überproduktionen angesichts der Corona-Krise sprechen. „Es hat doch niemand dafür Verständnis, dass gerade jetzt Tiere unter schlimmen Bedingungen durch ganz Europa nach Österreich importiert werden, um als Billigfleisch auf unseren Tellern zu landen. Österreich muss in dieser Situation regionale Vermarktungsstrukturen fördern“, so Rosenberg.

Generell, so VIER PFOTEN. müsse jetzt ein Zeichen gesetzt werden. „Nie war es wichtiger, unseren Konsum von Fleisch und anderen tierischen Produkten zu reduzieren“, sagt Eva Rosenberg. „Damit können wir nicht nur das Problem der Überproduktion vermeiden, sondern auch Impulse zur Stärkung der heimischen Landwirtschaft mit hohen Tierwohlstandards geben. Besonders Lebensmittel, die vom Tier kommen, müssen wieder ihren Wert und damit einen vernünftigen Preis bekommen.“

Eine Hilfe für Konsumenten bei ihrer Entscheidung bietet das „Tierschutz-kontrolliert“-Gütesiegel von VIER PFOTEN. Es zeichnet Produkte aus österreichischer Tierhaltung mit den höchsten Standards bei Tierwohl aus. Als erstes Label gelten hier Tierwohl-Kriterien nicht nur für Aufzucht und Haltung, sondern auch für Transport und Schlachtung. Die Einhaltung wird durch ein strenges Zertifizierungssystem und unabhängige Kontrollen sichergestellt.

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Mag. Elisabeth Penz

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

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