VIER PFOTEN: Chance auf Tierschutz-Meilenstein im Parlament vergeben

Handel ging bei Vollspaltenböden mit gutem Beispiel voran, Politik folgte nicht

3.7.2019

Wien - Im österreichischen Nationalrat haben die Abgeordneten von FPÖ und ÖVP gestern mit der Ablehnung des Fristsetzungsantrags der Liste JETZT zu drei wichtigen Tierschutzthemen die Chance auf einen Meilenstein im Tierschutz vergeben. Für VIER PFOTEN ist es trotz des erwartbaren Abstimmungsverhaltens eine große Enttäuschung, dass auch in Zukunft Vollspaltenböden für Schweine, die Kastration von Ferkeln ohne Betäubung und die Tötung von Küken in der konventionellen Hühnerhaltung legal sein werden.

„Das ist einfach nur beschämend“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Martina Pluda. „Und zwar deshalb, weil genau die Parteien, die dagegen gestimmt haben, auf unsere Anfragen jedes Mal wortreich betonen, wie wichtig ihnen Tierschutz ist. Zuletzt hat sich ja gerade die FPÖ im EU-Wahlkampf als Tierschutzpartei dargestellt.“

Besonders interessant: Bei den VIER PFOTEN Wahlprüfsteinen zur Nationalratswahl 2017 bekannte sich die FPÖ zum Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration. „Dass eine Partei, die sich in den letzten Monaten den Tierschutz explizit auf die Fahnen geheftet hat, dann gegen diesen Ausstieg stimmt, muss man als Verhöhnung der Wähler sehen – als Verhöhnung der Tiere sowieso“, kritisiert Pluda.

Vollspaltenböden: Handel geht voran, Politik folgt nicht

Beim Thema Vollspaltenböden wäre der Handel bereits für den Meilenstein bereit: Sowohl REWE als auch Spar haben bereits Interesse an einer Branchenlösung angekündigt und wollen weiterhin auf österreichisches Schweinefleisch setzen, auch wenn es durch die Haltung ohne Vollspaltenböden teurer wird. „Wir finden das wirklich lobenswert“, sagt Pluda dazu. „Besser können doch die Voraussetzungen für die Politik für ein Verbot dieser Tierquälerei nicht sein!“

Ebenso habe die Bio-Branche in Österreich gezeigt, dass die Haltung von Hühnern sehr wohl auch ohne das barbarische Töten von Küken am ersten Tag möglich ist. „Seit 2017 gibt es eine Branchenlösung in Österreich. Die Biobetriebe ziehen auch die Brüder der Legehennen auf. Umso frustrierender ist es, dass der FPÖ-Entschließungsantrag zum Thema ein reines Ausweichmanöver war. Eine Riesenchance wurde vertan. Jetzt wird es sicher wieder dauern, bis ein Verbot auf die politische Agenda kommt“, so Martina Pluda. Anscheinend, so das Fazit der VIER PFOTEN Kampagnenleiterin, muss es immer erst zu Skandalen kommen, damit sich etwas ändert – wie bei den Lebendtiertransporten, zu denen endlich einige Anträge eingebracht und auch mehrheitlich angenommen wurden.

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Mag. Elisabeth Penz

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

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