Hunde- und Katzenfleisch soll in Indonesien endlich verboten werden

Regierungsvertreter erklären Absicht für historische Wende

7.8.2018

Die Tierschützer des Bündnisses “Dog Meat Free Indonesia” freuen sich über einen historischen Durchbruch im Kampf gegen die Hunde- und Katzenfleischproduktion in Indonesien: Anlässlich einer Konferenz zum Thema Tierschutz in Jakarta am 1. und 2. August erklärten nationale als auch regionale Regierungsvertreter ihre Absicht, jeglichen Handel mit Hunde- und Katzenfleisch zu verbieten. Dem Bündnis Dog Meat Free Indonesia gehören neben VIER PFOTEN die lokalen und internationalen Organisationen Animal Friends Jogja, Jakarta Animal Aid Network, Change For Animals Foundation, sowie Humane Society International an.

Nachdem Syamsul Ma'arif  M.Si, der Direktor der indonesischen Tierschutzbehörde, auf der Konferenz das Recherchematerial von Dog Meat Free Indonesia gesehen hatte, beschrieb er den Handel mit Hundefleisch wörtlich als “Folter für Tiere”. Er warnte auch vor den Auswirkungen auf den internationalen Ruf Indonesiens: „Andere Länder könnten diesen niedrigen Tierschutzstandard und die Grausamkeit inakzeptabel finden und Indonesien nicht mehr bereisen – das wäre für unseren Tourismus sehr schädlich.“ Die Tourismuswirtschaft des Landes hat freilich bereits unter den diversen Skandalen gelitten: So wurde im Jahr 2017 Urlaubern in Bali Hundefleisch als „Huhn Satay“ verkauft. Im Jänner 2018 hatten die Recherchen von Dog Meat Free Indonesia zum Markt in der Stadt Tomohon dazu geführt, dass TripAdvisor diesen Markt nicht mehr empfohlen hat. Die Recherchen am Markt wurden von Dog Meat Free Indonesia als „Spaziergang durch die Hölle“ beschrieben.

Internationale Stars als Unterstützer der Kampagne gegen Hunde- und Katzenfleisch

Erst vor kurzem hatte das Bündnis Dog Meat Free Indonesia alle Touristen, die nach Indonesien kommen, öffentlich vor einem Tollwutrisiko als Folge des Hunde- und Katzenhandels gewarnt. Im Jänner des Jahres hatte das Bündnis einen aufsehenerregenden Brief an den indonesischen Präsidenten Widodo geschrieben und ihn aufgefordert, das "herzzerreißende und schockierende" Schlachten von Millionen von Haustieren zu stoppen. Brutale Aufnahmen von Hunden, die auf öffentlichen Straßenmärkten in Nord-Sulawesi mit einem Knüppel erschlagen oder lebendig mit dem Schweißbrenner verbrannt werden, bewegten mehr als 90 international bekannte Schauspieler, Musiker und Sportler dazu, den Brief zu unterzeichnen. Darunter waren Größen wie Ellen DeGeneres, Cameron Diaz und Kate Beckinsale. Auch die weltbekannte Primatologin Dr. Jane Goodall unterstütze die Dog Meat Free Indonesia mit ihrer Unterschrift.

“Die Produktion von Hunde- und Katzenfleisch bringt ein enormes Risiko für Tier und Mensch mit sich, an Tollwut zu erkranken. Zudem ist die Grausamkeit der Produktion offensichtlich“, erklärt Dr. Katherine Polak, Leiterin der Streunerhilfe Südostasien bei VIER PFOTEN. „Ein landesweites Verbot von Hunde- und Katzenfleisch wird mit sofortiger Wirkung Millionen von Tieren in Indonesien vor einer wirklich barbarischen Schlachtung bewahren. Außerdem wird es maßgeblich zur öffentlichen Gesundheit beitragen. Denn die Tollwut ist nach wie vor in 24 von 33 Provinzen ein großes Problem.“

Die Ergebnisse der Tierschutzkonferenz werden nun als Empfehlung an das indonesische Landwirtschaftsministerium weitergegeben, das – so erwarten es die Tierschützer – so rasch wie möglich ein entsprechendes Gesetz erlassen wird.

Mag. Elisabeth Penz

Mag. Elisabeth Penz

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

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