Bärin Emma nimmt ein Bad

Tragischer Tod im BÄRENWALD Arbesbach: Braunbärin Emma völlig unerwartet verstorben

Septischer Schock: VIER PFOTEN trauert um ein charmantes, freches Tier

25.2.2022

Arbesbach -  Ganz VIER PFOTEN und die Mitarbeiter:innen des von der Tierschutzorganisation geführten BÄRENWALD Arbesbach sind erschüttert: Braunbärin Emma ist kurz nach der Winterruhe unerwartet an einem durch Bakterien ausgelösten septischen Schock verstorben.

Emma hatte die letzten Monate in ihrer Winterhöhle verbracht, in der sie seit Mitte November Winterruhe hielt. Dies ist ein typisches natürliches Verhalten von Braunbären.

Braunbärin Emma im Schnee

„Noch am 13. Februar hat Emma die Winterhöhle für eine kurze Erkundungstour im Gehege verlassen. Dabei machte sie einen vitalen und vollkommen unauffälligen Eindruck. Am 16. Februar schließlich bemerkten die Tierpflegerinnen bei einem der täglich mehrfach stattfindenden Checks, dass die Bärin in der Höhle schwer atmete. Sie versuchte aufzustehen, kam aber nicht auf die Beine. Die Tierpflegerinnen verständigten sofort das Tierärzteteam des Forschungsinstitutes für Wildtierkunde, das sich auch sofort auf den Weg machte. Emmas Zustand verschlechterte sich jedoch rapide; sie verstarb, kurz bevor die Tierärztinnen eintrafen. Wir sind alle noch völlig geschockt“, so Sigrid Zederbauer, die Leiterin des BÄRENWALD Arbesbach

Der pathologische Befund zeigte schließlich, dass die Bärin aufgrund eines durch Bakterien ausgelösten septischen Schocks gestorben ist. Jede Winterruhe bewirkt auch eine Reduktion der Aktivität des Immunsystems; die Phase des Aufwachens und „Neustarts“ stellt den Körper vor Herausforderungen. Möglicherweise wäre das Immunsystem der Bärin außerhalb der Winterruhe auch problemlos mit den Bakterien zurecht gekommen.

„Wir sind unendlich traurig über diesen so unerwarteten Verlust. Emma war erst zwölf Jahre alt. Wir hätten ihr und uns noch viele weitere Jahre in unserer Obhut gewünscht."

Sigrid Zederbauer, die Leiterin des BÄRENWALD Arbesbach

Emma: Frech und charmant

Emma war durch ihre freche Art bei allen sehr beliebt. Bei Menschen würde man das Charakteristische an ihr wohl als „natürlichen Charme“ bezeichnen. VIER PFOTEN hatte sie 2015 gemeinsam mit ihrer Mutter Miri und ihrem Bruder Erich aus einem behördlich geschlossenen Tierpark in Oberösterreich übernommen. Emma war in den ersten Monaten zunächst sehr schüchtern und vorsichtig; sie erkundete nur langsam das neue Areal. Sie lernte aber schnell, dass die deutlich größere Fläche, die ihr nun zur Verfügung stand, viel Möglichkeiten für Erkundungstouren boten. Mit der gezielten Förderung ihrer Neugier durch die BÄRENWALD Pflegerinnen und der Tatsache, dass sie sich bei Unsicherheit jederzeit zurückzuziehen konnte, mauserte sie sich allmählich von einem schüchternen Teenager zu einer selbstbewussten Braunbärin. Sie wusste  mit der Zeit auch ihre Ansprüche Miri und Erich gegenüber durchzusetzen. Sigrid Zederbauer: „Das Aufblühen dieser zunächst so scheuen Bären war wirklich schön zu beobachten. Es ist für uns alle hier, die wir sie so gut kannten, sehr schwer zu begreifen, dass dieses blühende Leben so schnell enden musste.“

Emma und Erich toben im Wasser

Während der letzten Tage wurden Maßnahmen getroffen, um Erich, der mit Emma ein Gehege geteilt hatte, vor einer eventuell ähnlichen Infektion zu schützen. Die zahlreichen Beschäftigungsmaßnahmen der Pfleger:innen werden ihm nun, nach dem Erwachen aus der Winterruhe, viel Ablenkung bringen. „Wir sind daher sicher, dass Erich mit dem Verlust seiner Schwester gut zurecht kommen wird“, meint Zederbauer.

Der BÄRENWALD Arbesbach ist eine von mehreren Bärenschutzzentren von VIER PFOTEN. Derzeit leben mit Tom, Brumca, Erich und Emma hier vier Braunbären auf insgesamt 14.000 Quadratmetern. Über den Winter ist der BÄRENWALD geschlossen. Für Besucher gibt es ab dem Frühjahr täglich zwischen 10-18h wieder die Möglichkeit, diese faszinierenden Tiere aus nächster Nähe zu beobachten. Jeden Mittwoch und Freitag um 15 Uhr, am Samstag um 16 Uhr und am Sonntag um 10:30 Uhr findet eine Führung (auch ohne Voranmeldung) statt.

Adresse: Schönfeld 18, 3925 Arbesbach,
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Mag. Elisabeth Penz

Mag. Elisabeth Penz

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

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