Tierschutzgesetz bliebt auch nach Abstimmung im Nationalrat Kniefall vor der Landwirtschaft 

Verbesserungen im Heimtierbereich überschattet von Missständen bei den Nutztieren 

2.4.2017

Auch nach der Zustimmung des Nationalrats zum Tierschutzgesetz sieht VIER PFOTEN die Tierschutznovellierung unverändert kritisch. „Die einzelnen Verbesserungen im Heimtierbereich werden überschattet von den Missständen bei den Nutztieren. Insgesamt ist die Novelle ein Kniefall vor der Landwirtschaft, nicht nur was das Gesetz selbst, sondern auch, was die Tierhalteverordnung betrifft“, urteilt Martina Pluda, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN. „Der Kuhhandel, der ganz offensichtlich im Vorfeld stattgefunden hat, ist in einigen Paragrafen sehr deutlich zu sehen.“
 
Man könne absolut nicht von einem „Ausgleich verschiedener Interessen“ sprechen, wie es gestern von verschiedenen Seiten hieß. Pluda: „Es gibt nach wie vor zahlreiche Ausnahmen des Verbots der Anbindehaltung von Rindern, Ferkel können – als einzige Tierart! - laut Tierhalteverordnung weiterhin ohne Betäubung kastriert und Ziegen enthornt werden. VIER PFOTEN sieht da vor allem die Interessen der Landwirtschaft gewahrt, und zwar auf dem Rücken der Tiere und letztendlich der Konsumenten.“
 
Als zynisch wertet VIER PFOTEN die Stellungnahme von ÖVP-Landwirtschaftssprecher Auer. Er hatte Tierschützern „Romantik und Idealismus“ unterstellt und darauf hingewiesen, wie gefährlich Nutztiere sein können. Wenn Rinder nicht angebunden seien oder auch in Situationen wie der Verladung von Schlachttieren gäbe es hohe Risiken für Landwirte. „Man kann von Glück sprechen, dass es auch Landwirte gibt, die aufgeschlossen sind und ihr Vieh nicht einfach als Manövriermasse sehen. Die Haltung von Auer ist einfach nur gruselig“, so Martina Pluda. 

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

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