Legehennen in Käfighaltung

Käfighaltung Legehennen: Tschechien vor wegweisender Abstimmung im Senat

VIER PFOTEN fordert: Kein Rückzieher beim Tier- und Konsumentenschutz

11.11.2020

Prag/Wien - In den nächsten Tagen findet im tschechischen Senat eine wegweisende Abstimmung über die Käfighaltung von Legehennen statt. Im September bereits hatte das Abgeordnetenhaus des Parlaments die Abschaffung der Käfighaltung beschlossen. VIER PFOTEN fordert die Senatsmitglieder nun auf, keinen Rückzieher beim Tier- und Konsumentenschutz zu machen.

„Die Abstimmung der Abgeordneten ist ein Meilenstein, der das Leben von 4,5 Millionen Tieren verbessern kann. Es wäre eine Schande, würde der Senat die Hoffnung so vieler Menschen in der Europäischen Union wieder zunichte machen“, sagt VIER PFOTEN Nutztierexpertin Corinna Reinisch. Denn die Parlamentsentscheidung ist auch ein Erfolg der Europäischen Bürgerinitiative „End the Cage Age“, für die sich VIER PFOTEN stark engagiert hat. Rund 1,4 Millionen Bürgerinnen und Bürger hatten die Initiative seit Beginn unterschrieben.

Eier und Eiprodukte: Österreichs Importe aus Tschechien 2019

In Tschechien werden 84 Prozent der Legehennen in Käfigen gehalten. Österreich importierte im Jahr 2019 laut dem Bundesministerium für Landwirtschaft rund 1.042,50 Tonnen Eier und 646,70 Tonnen Eiprodukte aus Tschechien. „Auch die österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten würden also von einer Abschaffung dieser Tierqual profitieren“, sagt VIER PFOTEN Nutztierexpertin Corinna Reinisch. „Vor allem in verarbeiteten Lebensmitteln sind viele importierte Eiprodukte enthalten, die nicht gekennzeichnet werden müssen. Da in Tschechien 84 Prozent der Legehennen in Käfigen leben, ist natürlich die Chance groß, dass wir hierzulande auch Käfigei serviert bekommen.“

Auch wenn sie in Österreich seit langem abgeschafft wurde, werden Produkte aus Käfighaltung nach wie vor importiert. Mehr als jedes zweite hierzulande konsumierte Ei steckt in verarbeiteten Produkten wie Nudeln, Keksen und Saucen oder aus der Gastronomie. Ohne Kennzeichnung können Konsumentinnen und Konsumenten natürlich nicht wissen, woher und aus welcher Haltung es stammt. In Märkten außerhalb von Wien werden sogar noch importierte Schaleneier aus Käfighaltung angeboten.

Die Einfuhr der billigeren Produkte mit niedrigen Standards ist auch grob wettbewerbsverzerrend: „Nicht nur der Tierschutz, auch die heimische Landwirtschaft fordert daher bereits seit langem eine verpflichtende Kennzeichnung von Eiprodukten“, sagt Reinisch. Die Umsetzung sollte sich laut VIER PFOTEN am Erfolgsmodell Schalenei orientieren: Für jedes eihaltige Produkt, egal ob im Handel oder in der Gastronomie, muss flächendeckend die Herkunft und Haltungsform angegeben werden.

VIER PFOTEN hofft, dass sich das tschechische Parlament konsequent und geschlossen für Tier- und Konsumentenschutz ausspricht. „Es ist höchste Zeit, solche tierquälerischen Haltungsformen endgültig traurige Vergangenheit sein zu lassen. Das wünscht sich nicht nur die tschechische Bevölkerung. 1,4 Millionen Unterschriften aus der gesamten EU sind eine beeindruckende Bekundung des Bürgerwillens. Die Politik darf sie nicht ignorieren, so Reinisch abschließend.

Legehennen mit Hähnen in Freilandhaltung in Österreich

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Mag. Elisabeth Penz

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