Fiaker: Hitzefrei ab 35 Grad für VIER PFOTEN nur ein „erster Schritt“

Immer mehr Städte gehen mit gutem Beispiel voran

3.8.2018

Sobald in Wien laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik die Temperatur von 35 Grad erreicht ist, müssen die Fiakerpferde in die Ställe zurück. Wahrscheinlich wird es in den nächsten Tagen so weit sein. VIER PFOTEN begrüßt diese Maßnahme, die seit 2017 gilt. Dennoch ist sie für die Tierschützer nur ein erster Schritt in die richtige Richtung. Denn andere Städte gehen beim Tierschutz bereits weiter.

„Dass diese neue Regelung eingehalten wird, ist das Minimum, das wir uns erwarten. Es gibt in punkto Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Fiakerpferde auch eindeutig Luft nach oben“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Martina Pluda. „Vor allem fordern wir, dass Fiakerfahrten ausschließlich in Grünanlagen stattfinden. Denn Pferde haben im Stadtgebiet absolut nichts verloren.“ Dieser Ansicht sind auch über 30.000 besorgte Bürger, die bereits die VIER PFOTEN Petition dazu unterschrieben haben.

Außerdem fordert VIER PFOTEN

  • genügend Schattenplätze für heiße Tage
  • ausreichende Versorgung mit Wasser & Raufutter
  • witterungsbedingte Fahrverbote, etwa bei Glatteis, sowie entsprechende Alternativrouten
  • eine Beschränkung der Arbeitszeit und jährliche Gesundheitschecks
  • zumindest an den arbeitsfreien Tagen freie Bewegung auf der Koppel mit Artgenossen

Andere Städte in Österreich zeigen sich offen: In Salzburg gab es bereits am Mittwoch einen freiwilligen „Hitzefrei“-Tag. In Innsbruck wird es zu diesem Thema eine eigene Arbeitsgruppe geben; angesichts der anhaltenden Temperaturen über 30 Grad im Schatten hat der Bürgermeister an die Fiaker-Fahrer appelliert, den Pferden hitzefrei zu geben. „Aber auch die Akzeptanz in der Bevölkerung für dieses Tierleid sinkt – das können wir an der steigenden Anzahl der Beschwerden und Zuschriften der Menschen an VIER PFOTEN erkennen“, sagt Pluda.

In anderen Ländern ist man überhaupt schon einen großen Schritt voraus: Montreal hat Fiaker ab 2020 generell verboten. In Rom wurde Anfang Juli beschlossen, dass Fahrten nur mehr in Grünanlagen erlaubt sind; als Anreiz für Fiakerunternehmer, die aus dem Geschäft aussteigen wollen, wird es gratis Taxilizenzen geben. Erst vor wenigen Tagen hat Palma de Mallorca den Betrieb von Pferdekutschen bei großer Hitze verboten.

„Dass Fiakerfahrten nicht mehr zeitgemäß sind, zeigt auch der verzweifelte Versuch der Fiaker, durch Marketingmaßnahmen wie so genannte ‚Riding Dinner‘ oder Stallbesuche mehr Kundschaft anzuziehen“, meint Martina Pluda. „Allerdings ändert es nichts an der Tatsache, dass Pferde im Stadtverkehr einfach nichts verloren haben.“

 

Mag. Elisabeth Penz

Mag. Elisabeth Penz

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

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