Schweine auf einem Transporter

VIER PFOTEN warnt: Verbesserungen bei EU-Tiertransporten sind in Gefahr

Agrarrat: Länder preschen mit alarmierendem Vorschlag vor

26.1.2023

Brüssel/Wien - VIER PFOTEN schlägt Alarm: Die im laufenden Jahr anstehende Verbesserung der EU-Tiertransporte-Verordnung steht auf der Kippe. Denn beim Agrarrat-Treffen am kommenden Montag bringen acht Mitgliedsstaaten unter der Führung Portugals ihre Wünsche für die Verordnung ein. Deren Essenz: Exporte von Lebendtieren sind notwendig und müssen demnach weitergehen. VIER PFOTEN warnt vor den Konsequenzen und fordert die zuständigen Minister Totschnig und Rauch auf, am Montag im Rat gegen das Anliegen zu stimmen.

„Es steht jetzt Spitz auf Knopf: Wenn eine Mehrheit den Vorgaben dieser acht Staaten folgt und die Überarbeitung der Transporte-Verordnung in weiterer Folge komplett verwässert wird, dann gehen diese grauenvollen Tiertransporte tatsächlich nahezu ungebremst weiter. Wir haben heuer eine einmalige Chance, diese Tierqual zumindest einzudämmen.“

Veronika Weissenböck, VIER PFOTEN Kampagnenleiterin

In einer Umfrage der EU-Kommission haben sich vergangenes Jahr 92 Prozent der EU-Bürger:innen für eine Verbesserung des Tierschutzes bei Lebendtiertransporten ausgesprochen.

Eine aktuelle VIER PFOTEN Market Institut Umfrage in Österreich hat ähnliche Ergebnisse; demnach wünschen sich rund 60 Prozent der Befragten ein Exportverbot von lebenden Tieren in Staaten außerhalb der EU. Weitere 35 Prozent fordern deutlich strengere gesetzliche Regelungen, wie die Einhaltung von europäischen Tierschutzstandards auch in Ländern außerhalb der EU, was momentan keinesfalls der Realität entspricht.

Zusammenfassung VIER-PFOTEN Online-Umfrage Tiertransporte

Zusammenfassung VIER-PFOTEN Online-Umfrage Tiertransporte

6 von 10 Österreicher:innen sprechen sich für ein Verbot von Langstreckentransporten von lebenden Tieren aus Österreich in Länder außerhalb der EU aus, über ein Drittel fordert strengere gesetzliche Regelungen.

Ganz ähnlich ist das Ergebnis bei Transporten von so genannten nicht-entwöhnten Kälbern, also Jungtieren, die noch von der Mutter gesäugt werden müssten bzw. auf Milchnahrung angewiesen sind. 90 Prozent der Befragten wünschen sich ein Verbot (69 Prozent) bzw. deutlich strengere gesetzliche Regelungen, wie z. B. kürzere Transportzeiten, bei denen die Versorgung der Tiere sichergestellt werden kann (21 Prozent). Auch Schiffstransporte und die damit einhergehenden katastrophalen Transportbedingungen für die Tiere sind unerwünscht: 64 Prozent der befragten Österreicher:innen fordern ein Verbot, weitere 28 Prozent deutlich strengere gesetzliche Regelungen. Transporte von lebenden Tieren bei hohen Außentemperaturen (über 25 Grad) gehören laut den Umfrageergebnissen ebenfalls abgeschafft: 90 Prozent sprechen sich entweder für ein Fahrverbot bei Außentemperaturen über 25 Grad (49 Prozent) aus oder für strenge gesetzliche Regelungen, wie Fahrverbote untertags im Sommer (41 Prozent).

„Wir sind zuversichtlich, dass Minister Totschnig im EU-Agrarrat im Sinne der österreichischen Bevölkerung gegen ein Einzementieren des Status Quo stimmt. Dennoch steht viel auf dem Spiel. Wir hoffen, dass der Vorschlag von Portugal, Frankreich, Griechenland, Irland, Lettland, Litauen, Rumänien und Spanien keine Mehrheit erhält. Die EU-Bürger:innen haben es nicht verdient, dass ihr Wille derart missachtet wird“, so Weissenböck.

Rind auf Lebendtiertransport

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Mag. Elisabeth Penz

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

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