Faltohrkatze

Weltkatzentag: Forderung nach Ende von Qualzucht

VIER PFOTEN: Regierung noch immer säumig

7.8.2023

Wien - Morgen, am 8. August, ist der Weltkatzentag. VIER PFOTEN möchte daher auf ein weit verbreitetes Problem hinweisen: Leider gibt es immer mehr Katzen, die von Qualzucht betroffen sind. Vor allem bestimmte Rassen sind so gezüchtet, dass die Tiere an Atemproblemen, Arthrose sowie Zahn- und Augenproblemen leiden. Daher fordert VIER PFOTEN von der österreichischen Regierung, endlich die überfällige Gesetzesnovelle zu verabschieden und Qualzucht einen Riegel vorzuschieben.

„Qualzucht bedeutet, dass die betroffenen Tiere ihr Leben lang an Deformationen oder Krankheiten leiden. Sie sind Opfer des Modewahns, der bestimmte optische Merkmale verlangt. Diese Tierquälerei sollte schon längst der Geschichte angehören. Betroffen sind vor allem Rassen wie Scottish Fold, also Katzen mit Faltohren, Sphinx- oder Nacktkatzen oder zwergenwüchsige Katzen wie etwa Munchkin“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

Zwergwuchs, Munchkin

Eine Ende 2021 mit breiter parlamentarischer Mehrheit gefasste Entschließung sieht eigentlich gesetzliche Verbesserungen auch im Bereich Qualzucht vor. Die Regierung ist hier aber säumig. Weissenböck: „Bis heute sind die wichtigen Maßnahmen nicht umgesetzt. Jeder Tag, der vergeht, bedeutet weiteres unnötiges Leiden für die betroffenen Tiere. Es ist unerträglich, dass sich die Regierungsparteien nicht einigen können.“

VIER PFOTEN fordert:

  • Ein Ende der Ausnahmebestimmung für die Zucht mit qualzuchtbetroffenen Tieren. Denn Qualzucht ist zwar per Gesetz eigentlich verboten, allerdings konnten aufgrund dieser Bestimmung Züchter:innen das Gesetz sehr leicht umgehen.
  • Für Tiere aus Rassen, die mit Qualzuchtmerkmalen belastet sind, soll eine wissenschaftlich basierte Freigabe zur Zucht erfolgen.
  • Besonders stark mit Qualzuchtmerkmalen belastete Rassen wie Faltohrkatzen sollen grundsätzlich mit einem Zuchtverbot belegt werden.

Vor kurzem noch kursierte ein neuer Entwurf einer Novelle, der leider Verschlechterungen gegenüber der geltenden Rechtslage beinhaltet. So droht demnach das Verbot der Ausstellung von Tieren mit Qualzuchtmerkmalen massiv verwässert zu werden. Besonders gravierend: Zuchtvereine sollen laut Entwurf vom Qualzuchtverbot weitgehend ausgenommen werden. Es reicht, dass sie ein Zuchtprogramm vorlegen, über das eine Kommission, in der die Vereine selbst vertreten sind, eine positive oder keine (!) Beurteilung trifft. Alle Tiere in diesen Vereinsprogrammen dürfen dann zur Zucht verwendet werden, egal, wie schwer sie von Qualzuchtmerkmalen betroffen sind. Außerdem dürften Tiere mit Qualzuchtmerkmalen demnach importiert und verkauft werden, solange sich diese noch nicht in Krankheitssymptomen manifestiert haben (was vor allem bei Welpen der Fall ist).

„Die Zuchtvereine haben leider in den letzten Monaten sehr erfolgreich Druck auf die Politik ausgeübt. Sollte die Novelle so verabschiedet werden, wäre das ein riesiger Rückschritt“, sagt Weissenböck.

All jenen, die sich eine Katze zulegen wollen, legt VIER PFOTEN nahe, sich genau zu informieren. „Niemand möchte, dass sein Tier leidet. Es ist wichtig zu wissen, dass bei bestimmten Rassen massive gesundheitliche Probleme auftreten können. Das führt nicht nur zu Tierleid; auch für die Halter:innen ist es eine enorme Belastung – unter anderem finanziell, da hohe Tierarztkosten anfallen können. Generell raten wir von Rassekatzen ab und empfehlen stattdessen, sich Tiere aus dem Tierheim zu holen“, erklärt die VIER PFOTEN Kampagnenleiterin.

Forderung an die Regierung

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Mag. Elisabeth Penz

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

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