Stachelhalbänder für Hunde sind Tierquälerei

Verbotene Würge-, Stachel- und Elektroschockhalsbänder für Hunde auf Plattform Temu angeboten

VIER PFOTEN fand illegale „Folterwerkzeuge“ im Sortiment

23.8.2023

Wien, 23. August 2023   Würgeleinen und -halsbänder, Elektroschock- und Stachelhalsbänder – das sind nur einige der auf der Plattform „Temu“ vertriebenen Zubehöre für den Hund. VIER PFOTEN warnt ausdrücklich davor, solche Artikel zu kaufen, denn sie sind nicht nur Tierquälerei, sondern in Österreich auch illegal.

„Wir waren wirklich schockiert, als wir diese Folterwerkzeuge auf Temu gefunden haben. Es ist vielen nicht bewusst, dass sie eigentlich gesetzwidrig sind. Wir warnen alle Konsument:innen ausdrücklich davor, solches Zubehör zu kaufen und zu verwenden; sie schaden nicht nur ihren Tieren, sondern machen sich auch strafbar“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

Konkret besagt das Tierschutzgesetz, dass es verboten ist, „einem Tier ungerechtfertigt Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen oder es in schwere Angst zu versetzen.

Dagegen verstößt insbesondere, wer

  • Stachelhalsbänder, Korallenhalsbänder oder elektrisierende oder chemische Dressurgeräte verwendet oder
  • technische Geräte, Hilfsmittel oder Vorrichtungen verwendet, die darauf abzielen, das Verhalten eines Tieres durch Härte oder durch Strafreize zu beeinflussen oder
  • Halsbänder mit einem Zugmechanismus verwendet, der durch Zusammenziehen das Atmen des Hundes erschweren kann“

Außerdem werden auf Temu zahlreiche so genannte Maulschlaufen angeboten. Zumeist kann der Hund mit ihnen weder hecheln noch trinken, weshalb sie laut Gesetz nicht als Ersatz für den Maulkorb verwendet werden dürfen. Ebenfalls im Sortiment sind Hundemundabdeckungen, die oft das gesamte Gesicht einschließen, was für den Hund extrem unangenehm ist und eine Kommunikation mit Mensch und anderen Hunden nahezu unmöglich macht.

Leider boomen auf Social Media Kanälen auch die Videos selbsternannter Hundetrainer:innen, die immer wieder Hilfsmittel verwenden, die das Verhalten eines Tieres durch Härte oder durch Strafreize beeinflussen sollen. „Stachel- und Elektrohalsbänder dürfen nicht nur nicht verwendet werden, auch deren Erwerb ist strafbar. Halsbänder mit einem Zugmechanismus sind zwar erlaubt, aber nur dann, wenn sie einen fest integrierten Stoppmechanismus haben und den Hunden theoretisch nicht die Luft abschnüren – was ein Witz ist, denn genau dazu werden sie oft verwendet. Immer wieder kann man Hundetrainer:innen beobachten, die solche Halsbänder illegalerweise direkt unter dem Kinn ansetzen und die Tiere dann an der Leine hochziehen, oder sie mit einem kräftigen Ruck korrigieren, wenn sie an der Leine ziehen. Training, das mittels Bestrafung Schmerz und Angst beim Tier auslöst, ist nicht nur verboten und gesundheitsgefährdend, sondern auch absolut kontraproduktiv. Damit kann man ein Tier zwar „brechen“, aber niemals eine positive, vertrauensvolle Mensch-Tier-Beziehung erreichen“, sagt Weissenböck.

 

VIER PFOTEN empfiehlt ganz klar eine gewaltfreie, belohnungsbasierte Trainingsmethode für die Hundeerziehung. Nur sie ist tiergerecht und führt auch zu nachhaltigen Erfolgen. „Wir lehnen Trainingsmethoden, bei denen man mit Bestrafung und Gewalt arbeitet, kategorisch ab. Das sind Methoden, die lange schon nicht mehr zeitgemäß sind und tatsächlich in den Bereich „schwarze Pädagogik“ fallen“, erklärt Weissenböck.

Lamm in Australien

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Mag. Elisabeth Penz

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

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