
Streunerhilfe im Kosovo
Für eine bessere Zukunft von Streunerhunden im Kosovo
Im Kosovo gibt es ein massives Problem mit streunenden Hunden, die auf den Straßen unter schlimmen Bedingungen leben. Es hat seinen Ursprung in einer außer Kontrolle geratenen Zucht, dem Aussetzen vieler Hunde und einem völlig unzureichenden Tierschutz. Streunerhunde haben oft mit Hunger, Krankheiten und harschen Wetterbedingungen zu kämpfen. Ihre allgegenwärtige Präsenz hat Fragen über die öffentliche Gesundheit und Sicherheit hervorgerufen. In der Vergangenheit hat der Kosovo unterschiedliche Methoden ausprobiert, von Massentötungen bis hin zur massenweisen Unterbringung in Tierheimen. Aber nichts davon hat sich als nachhaltig, geschweige denn human herausgestellt. Nach wie vor werden Hunderte von Hunden geboren, denen ein hartes Leben bevorsteht: Allein die Hauptstadt Pristina verzeichnet über 3.000 Streunerhunde.
2023: Ein erster Schritt hin zu einer besseren Zukunft
In den letzten Jahren hat der Kosovo eine sehr inkonsequente Strategie verfolgt, wenn es um das Management von Streunerhunde-Populationen ging. Die Folge war und ist eine rasant wachsende Population. Als Ende 2022 eine neue nationale Strategie implementiert wurde, die unter anderem das Töten gesunder, nicht aggressiver Hunde nach einem Aufenthalt von 14 Tagen in einem Tierheim gestattete, traten zahlreiche lokale Aktivist:innen und NGOs auf den Plan, darunter auch VIER PFOTEN. Dank mehrerer gemeinsamer Initiativen konnte das zuständige kosovarische Ministerium überzeugt werden, die betreffende Verordnung 2023 zunächst zurückzunehmen und schließlich anzupassen: ein erster Schritt hin zu einer besseren Zukunft für Streuner im Kosovo.
Die Situation machte den dringenden Handlungsbedarf mehr denn je deutlich. Daher entschied VIER PFOTEN, sich aktiv einzuschalten, was von Lobbyingarbeit mit nationalen und kommunalen Behörden über starke Partnerschaften mit lokalen NGOs bis hin zu Kooperationen mit lokalen Tierkliniken, um Hunde in Not zu sterilisieren, impfen und veterinärmedizinisch zu behandeln, reichte.
Unser Hauptfokus
Das Ziel von VIER PFOTEN ist die Implementierung eines zwar landesweiten, aber von Gemeinden geführten datenbasierten und in jedem Fall humanen Programms für ein Management der Streunerpopulationen. Derzeit liegt unser Fokus auf den folgenden drei Punkten:

Strategie & Datenerfassung

Veterinärmedizinische Unterstützung

Aufklärungsarbeit
Ein Meilenstein für den Kosovo
Gemeinsam mit dem lokalen Partner Animal Rights Foundation Kosovo hat VIER PFOTEN erstmals in der Geschichte des Kosovo eine landesweite Untersuchung der Streunerhunde-Population durchgeführt. Zwischen Juni 2024 und Mai 2025 wurden alle 38 Gemeinden des Kosovo befragt - eine umfassende Initiative, die auch europaweit erstmalig gestartet wurde und weltweit erst die dritte ihrer Art ist. Geschulte Teams, darunter lokale Freiwillige, nutzten standardisierte Methoden zur Observierung auf den Straßen, Tools zur mobilen Datenerfassung und GPS Mapping, um Tausende Einzelbeobachtungen zu sammeln. Mehr als 2.500 Straßenkilometer wurden überwacht, was ein bisher einzigartig präzises Bild der Streunerhunde-Population des Kosovo lieferte.
Das ist ein Meilenstein in der Unterstützung des Kosovo zu einem nachhaltigen und humanen Management der Straßenhunde-Population.
Primäres Ziel dieser Untersuchung war es, VIER PFOTEN und den kosovarischen Institutionen eine exakte, datenbasierte Ausgangslage zu liefern und damit ein Verständnis für die Entwicklung eines humanen und nachhaltigen Managements der Streunerhunde-Populationen zu bekommen. VIER PFOTEN setzt sich dafür ein, dass proaktive, langfristige Lösungen die rein reaktiven, kurzfristigen bisherigen Maßnahmen ersetzen. Prävention, Community Engagement und eine empathische, humane Versorgung der Tiere sind dabei zielführend.
Hier können Sie den gesamten ‘Kosovo National Street Dog Population Survey’ lesen:




