VIER PFOTEN WARNT: Nach wie vor Eier aus Käfighaltung in verarbeiteten Produkten 

Fehlende Kennzeichnungspflicht ermöglicht fragwürdige Herkunft 

10.4.2017

Vor Ostern weist VIER PFOTEN erneut auf die oft zweifelhafte Herkunft von Eiern vor allem in verarbeiteten Produkten sowie im Gastro-Bereich hin. Anders als bei Schaleneiern ist eine Kennzeichnung bei verarbeiteten Eiern nicht verpflichtend. Jedes zweite in Österreich konsumierte Ei wird jedoch von der Lebensmittelindustrie oder dem Hotel- und Gaststättengewerbe verarbeitet und steckt in Produkten wie gefärbten Ostereiern, Backwaren oder in der klassischen  Eierspeise. VIER PFOTEN fordert daher seit Jahren eine Kennzeichnung, wie es sie bereits beim Frischei gibt.
 
„Die Käfighaltung von Legehennen ist leider auch in der EU immer noch Realität“, sagt Martina Pluda, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN. Konventionelle Käfige sind zwar EU-weit seit 2012 verboten, so genannte ausgestaltete Käfige aber erlaubt. In diesen ausgestalteten Käfigen haben die Hühner aber nur geringfügig mehr Platz. „Durch die mangelnde Kennzeichnung ist es für den Konsumenten nicht nachvollziehbar, aus welchen Haltungsformen die Eier in verarbeiteten Produkten stammen. Das entspricht aber schon seit langem nicht mehr den Ansprüchen, die Verbraucher an die Lebensmittel stellen, die sie kaufen. Sie verlangen vielmehr Klartext darüber, was sie konsumieren“, so Pluda. Laut einer von der Steirischen Landwirtschaftskammer vor kurzem veröffentlichten marketagent-Studie erwarten sich 84% der Österreicher, dass bei verarbeiteten Lebensmitteln mit Ei Herkunft und Haltungsform auf der Verpackung stehen.


In Österreich werden nur noch geringe Mengen in ausgestalteten Käfigen produziert. Ab 2020 werden diese auch endgültig verboten sein.  Schaleneier werden in der Gastronomie fast ausschließlich aus österreichischer  Freiland- oder Bodenhaltung bezogen, wie eine VIER PFOTEN Umfrage unter heimischen Gastronomiebetrieben 2016 ergeben hat. Martina Pluda: „Bei verarbeiteten Eiern bzw. bei Produkten mit Flüssigei oder Eipulver sieht das Bild leider schon ganz anders aus. Hier wird wesentlich öfter importiert, und damit kann man die Käfighaltung natürlich nie ausschließen.“
 
Abgesehen von der Kennzeichnungs-Forderung an die Politik appelliert VIER PFOTEN auch an die Industrie und die Gastronomie, auf Eiprodukte aus tierfreundlicherer Haltung umzusteigen. „Wir erwarten uns von Unternehmen außerdem Transparenz: Sie sollen den Wünschen der Konsumenten folgen und angeben, aus welcher Haltungsform die Eier in ihrer Ware stammt“, so Pluda.
 
Auch der Konsument selbst kann einiges tun. „Es ist wichtig, lästig zu sein und sowohl in Restaurants als auch bei Herstellern nach der Herkunft zu fragen“, empfiehlt Pluda. „So können wir Verbraucher deutlich machen, was wir wollen und erwarten.“  VIER PFOTEN hat außerdem bereits vor einigen Jahren eine an das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen gerichtete Petition gestartet.

Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

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